28. August 2018

Ein Fest für die Tomate! Bunte Tomaten mit gerösteter Zitrone, Salbei, Granatapfel und Kräuterhühnchen

2 Kommentare

Im Moment ist alles etwas anders. Die linke Hand ist in einer Schiene fixiert. Und steht somit beim Kochen nicht zur Verfügung. Das ist hinderlich. Sehr sogar. Diese Trambahnschienen auf der Straße sind für Fahrradfahrer echt gemein. Und instinktiv wollte ich wohl den Sturz mit meiner linken Hand abfedern. Hat nicht so gut geklappt, meinte der Handchirurg, der sich dann ihrer annehmen musste.

Zuhause warten jedoch die Einkäufe vom Markt. Wundervolle gelbe Ananastomaten, grüne Zebra Tomate und vollreife, duftende Eiertomaten. Kräuter gibt es in Massen auf dem Balkon und Hühnchen ist auch noch da. Jedoch – das mit dem Kochen ist nicht so einfach.
Ich surfe also ein bisschen im Netz, was die so dazu sagen und welche Tipps mir gegeben werden und ich bin erst mal entsetzt. Da empfehlen die Nutzer der größten Kochplattform auf die Frage einer Anwenderin, welche Rezepte sie so empfehlen könnten, wenn beim Kochen nur eine Hand zur Verfügung steht, so was wie Essen auf Rädern, TK und Fertiggerichte. Dass ich mir auch einhändig eine Pizza in den Ofen schieben kann, darauf kommt ja wohl selbst der Dümmste! Und ich frage mich an dieser Stelle, ob die Nutzer solcher Foren wirklich die Absicht haben zu kochen und nicht nur einfach mal mitquatschen, obwohl sie nichts zu sagen haben. An mehreren Stellen wird der Einsatz der Küchenmaschine hervorgehoben. Ich denke nur, Leute!, ihr habt doch nicht die geringste Ahnung, dass so eine Küchenmaschine auch wieder sauber gemacht werden muss. Da ist nix, was ich in die Spülmaschine stellen kann. Und wenn ihr glaubt, dass dies die Heinzelmännchen still und heimlich erledigen, dann kann ich ihnen auch gleich ein Messer in die Hand drücken und sie auffordern, mir eine Tomate zu schneiden.
Doch nicht alles, was ich im Netz finde, ist Mist. Ich stoße auf ein „Einhänder-Kochbuch“, das sich ganz besonders jenem Problem annimmt, dass man das, was man gerne schneiden möchte, irgendwie nicht wegflutschen darf. Genau! Das ist der Punkt. Bloß werde ich mir jetzt nicht für den Ausnahmezustand von etwa 3 Wochen neue Gerätschaften zum Fixieren von Gemüse anschaffen. Glücklich jener, der seine Messer so schärft, dass sie mühelos durch eine Tomate flutschen. Ich habe dieses Glück. Allerdings funktioniert das bei Fleisch auch nur so mittelprächtig, besser geht es, wenn es etwas angefroren ist.
Kräuter hacken ist dagegen eher einfach. Ein großes Brett, ein großes Messer mit breitem Messerrücken, auf welches man die Schiene drücken kann und dann einfach loshacken. Läuft. Eigentlich war alles etwas anders geplant, doch dieser Salat ist bei weitem mit Nichts zu ersetzen, was einem ein Lieferservice ins Haus bringen könnte. Denn mit ein bisschen Einfallsreichtum geht wirklich fast alles. Es dauert nur erheblich länger. Das ist aber auch egal, denn die Vorfreude ist dann auch größer. Und als ich diesen Salat dann vor mir hatte, war ich mehr als stolz auf mich.
Habt ihr auch schon mal die Erfahrung gemacht? Was sind euch für Tricks dazu eingefallen?
Ich freue mich über eure Kommentare.

 

Für Zwei

600 g bunte Tomaten vom Markt (grün, gelb, rot, gestreift)
1 unbehandelte Zitrone
2 EL Zucker
1 EL Olivenöl
1 EL Salbei, fein gehackt
1 rote Zwiebel
4 EL ausgelöste Granatapfelkerne (gibt es oftmals schon ausgelöst im Supermarkt)
2 Stängel frische Minze
einige Blätter frisches Basilikum

Dressing
3 EL Olivenöl
2 EL weißer Balsamico
½ TL Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

1 Hühnchenbrust à 250g
2 EL fein gehackter Rucola
½ TL Baharat (orientalische Gewürzmischung)
milde Chiliflocken
½ TL Ajowan (ersatzweise getrockneten Thymian)
Salz
1 EL neutrales Öl

Den Ofen auf 170° vorheizen.

Die Zitrone längs halbieren und in sehr feine Streifen schneiden. Die Kerne entfernen. In einem kleinen Topf etwas Wasser mit dem Zucker erhitzen und die Zitronenscheiben etwa 5 Minuten darin blanchieren. Durch ein Sieb abgießen. Die abgetropfte Zitrone mit dem Olivenöl und dem Salbei mischen, auf einem mit Backpapier ausgelegtes Bachblech verteilen und im Ofen rösten, bis die Schalen leicht gebräunt sind.
Die Tomaten in Scheiben schneiden und auf den Tellern verteilen. Die Zwiebel in feine Ringe schneiden und diese darüber verteilen. Die Granatapfelkerne und gehackten Kräuter ebenfalls verteilen. Zuletzt die gerösteten Zitronenscheiben dazugeben.

Das Dressing anrühren.

Die Hühnchenbrust in dicke Streifen schneiden.
Rucola mit Baharat, Chiliflocken, Ajowan und Salz mischen und die Streifen darin wälzen. In Olivenöl sanft braten und in der Pfanne etwas auskühlen lassen.

Zusammen mit dem Dressing über die Tomaten geben.

2 Kommentare

  1. Liebe Claudia, tatsächlich habe ich einige Zeit mehr oder weniger einhändig gekocht, da ich, als unsere Kinder klein waren sehr sehr häufig mit einer Hand kochte.
    Was soll ich sagen: entweder es gab Pasta mit Saucen, Tomaten wurden nicht klein geschitten, sondern mit dem Pürierstab zerkleinert (für Sugo).
    Scharfe Messer waren ein Muss (sind es aber immer).
    Pellkartoffeln statt geschälte oder SüßKartoffeln.
    Gute Pestos und tatsächlich auch mal (Bio-) TK Gemüse.
    Und tatsächlich doch auch die Küchenmaschine, die kann man mit einer Hand reinigen.
    Du schaffst das!!!
    Gute Besserung!!!

    Antworten
    • Danke, liebe Nicole.
      Es geht auch schon besser. Seit gestern ist de Schiene weg, die Hand ist allerdings immer noch nur schwer eingeschränkt zu gebrauchen….
      Das mit dem Pürierstab wird ausprobiert.

      Antworten

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