*enthält Werbung für den ultimativen Panettone, eine superschicke neue Kamera von Sony und ein Kreuzfahrtschiff
„Panettone senza Confini“ – Panettone ohne Grenzen. Wenn es darum geht, den besten Weihnachtskuchen Italiens zu finden, treten die größten Meister der Backkunst aus allen Teilen des Landes gegeneinander an. Denn nichts ist in Italien gesetzter, als ein guter Panettone zu Weihnachten. Der Kuchen hat Symbolkraft und so ziemlich jeder von uns hat schon einmal von seinem Lieblings-Italiener in der Vorweihnachtszeit einen kleinen Kuchen in einer Pappschachtel bekommen, der sich jedoch meist als trocken und eher fad erwies. Der richtige Panettone, der Echte, ist ein Kunstwerk. Weniger ein optisches, vielmehr ein handwerkliches. Jedes Jahr reichen die Besten der Besten ihre Panettone bei einer hochkarätigen Jury ein, welche dann den Gewinner kürt. Erstmalig in diesem Jahr findet die Veranstaltung auf der Costa Smeralda statt. Und da komme ich ins Spiel. Denn ich bin genau aus diesem Grund auf diesem Schiff. Ich darf dazu beitragen, dass endlich noch mehr Menschen außerhalb Italiens, mehr über diesen Kuchen erfahren und warum er tatsächlich ganz unwiderstehlich ist. Als Mitglied der Jury soll ich alle Panettone der Endauswahl probieren und bewerten. Zwanzig insgesamt. Mir war keine Mühe zuviel!
kurz zur Geschichte des Panettone
um die Herkunft des Panettone ranken sich einige Mythen. Mal soll ein Küchenjunge oder verliebter Bäcker für den Ur-Panettone verantwortlich gewesen sein, ziemlich sicher ist jedoch, dass sein Ursprung bereits im Mittelalter liegt, wo an Weihnachten ein besonderes Brot gebacken wurde. Es war reichhaltiger und mit feinem Mehl gebacken. Im Laufe der Zeit kamen die Butter und die kandierten Früchte dazu. Heute gilt Mailand als Wiege des Panettone. Die Rosinen im Kuchen symbolisieren Geld und Wohlstand, Orangeat steht für die Liebe und Zitronat für die Ewigkeit. Ein Panettone will verschenkt werden. Und wer wünscht sich das nicht, Geld und Liebe und das möglichst für immer? Zumindest in Italien glaubt man daran.
was macht einen guten Panettone aus?
Ein guter Panettone besteht aus Lievito Madre – Sauerteig. Traditionell darf in diesem Kuchen keine Hefe oder (noch schlimmer) Backtriebmittel zu finden sein. Das setzt einerseits eine zeitaufwendige Zubereitung voraus und vor allem Erfahrung. Ein guter Panettone ist luftig und cremig im Geschmack. Der Anteil an Orangeat ist höher als der des Zitronats, und natürlich werden nur die besten Zitronen und Orangen aus Kalabrien und Sizilien dafür verwendet. Vanille ist drin und eine opulente Menge an Eigelb. Der Kuchen wird oftmals mit Zucker bestreut, was den Geschmack des eher weniger süßen Teigs bereichert. Ganze Mandeln sind auch mit im Spiel. Heutzutage gibt es auch durchaus kühnere Interpretationen mit Bergamotte, Schokolade, Öl und Aprikosen.
wie lief der Wettbewerb ab?
„Also wir brauchen da noch ein Mitglied für die Jury und wir haben dabei an dich gedacht. Ok?“ Ich fühle mich plötzlich etwas unwohl. Ich, eine bekennende Nicht-Bäckerin, die vielleicht in ihrem ganzen Leben nicht mehr als 5 Apfelkuchen gebacken hat, soll nun all jene Panettone bewerten, die es auf die Shortlist geschafft haben. Vielleicht ist das aber auch ein Vorteil, denn was Geschmack und Textur angeht, da bewege ich mich auf vertrautem Terrain und schließlich muss ich ja auch keinen Kuchen backen, sondern nur meine Meinung dazu abgeben. Das Ganze lief dann so ab: Während ich noch im Spa-Bereich des Schiffes liege, mein Blick hinausschweift über die Weiten des Mittelmeeres, so ganz dahingegossen in die kundigen Hände einer Masseurin, vibriert mein Telefon und es kommt eine Nachricht. „Wir brauchen dich JETZT!“. Dann lassen wir das mit den öligen Fingern und der Kopfmassage mal besser weg, denn da unten warten bereits Kameras, die den großen Event aufzeichnen. Schließlich will ich nicht wie Struwwelpeter der Freak Mitglied dieser ehrenwerten Jury sein. Ich hechte nach unten. Kaum habe ich meinen Platz zugewiesen bekommen und ein Blatt Papier für meine Bewertung in die Hand gedrückt, geht es auch schon los. Zum Glück hatte ich bereits am Vortag vom großen Meister Iginio Massari eine Einführung bekommen. In drei Kategorien muss ich den Panettone bewerten. Früchte – Konsistenz innen und außen – Geschmack. Ich kann 0 – 10 Punkte vergeben. Der Geschmack zählt dreifach. Ich schiele zu meinem Nachbarn in der Jury. Ein sehr kompetent und seriös aussehender älterer Herr, der sich aufmerksam Notizen macht. Er macht sich zuerst Notizen und gibt seine Bewertung erst später ab. So mache ich das auch! Zuerst lasse ich meine Nase über dem Kuchen kreisen. Das macht sich gut. Dann zupfe ich ein wenig am Teig, pule eine der Früchte raus und probiere zuerst das Innere und dann das Innere zusammen mit der Kruste. Ich widerstehe der Versuchung, aus dem fluffigen, großporigen Teig kleine Kugeln zu formen und an ihnen zu knabbern (wirkt vermutlich unprofessionell). Dann schließe ich einen Moment die Augen und überlege, wohin mich meine Gedanken zum Geschmack tragen. Dann kommt auch schon der nächste Teller mit dem nächsten Panettone. Ab dem 8. oder 9. beginnen die Eindrücke zu verschwimmen. Ich muss dringend ein Glas Wasser trinken. Vielleicht wäre jetzt auch das Schnuppern an ein paar neutralisierenden Kaffeebohnen eine gute Idee? Ich habe noch 12 Panettone vor mir. Im Publikum wird jeder neue Kuchen schon mit Begeisterung erwartet. Ich muss mich konzentrieren, damit ich nicht in diesem Butter-Zucker-Paralleluniversum die Orientierung verliere. Gut, dass ich noch kein Frühstück hatte. Mal ist die Kruste klebrig, mal ist der Teig für meinen Geschmack zu feucht. Brav mache ich weiterhin zu jedem Kuchen Notizen. In meiner Vorstellung schaut jetzt ganz Italien kritisch zu mir herunter, wie ich hier performe und ihr Heiligtum auseinandernehme. Eine Deutsche, was weiß die schon von Panettone? Jetzt, nach der Nummer 20 weiß ich alles über Panettone! Und im Gegensatz zu den meisten Italienern kann ich nun stolz behaupten, die allerbesten des Landes gekostet und miteinander verglichen zu haben. Trotzdem werde ich dieses Jahr an Weihnachten vielleicht das mit dem Panettone auslassen. Ich hatte eine Überdosis. Aber so ist das nun mal mit echtem Einsatz für eine höhere Sache.
welcher war mein Favorit?
Nachdem 11. Panettone gerate ich ins Schlingern. Was macht diesen oder jenen besonders, was nicht und warum erscheinen sie plötzlich alle gleich? Ich muss kurz Luft holen. Wasser trinken. An imaginären Kaffeebohnen riechen, um meine Wahrnehmung aufs Neue zu schärfen. Dann wird die Nummer 14 gereicht. Wieder riechen, zupfen, kosten. Und irgendwo in mir schlägt eine Glocke – das, genau das ist mein Favorit. Warum, frage ich in mich hinein. Weil an diesem Panettone alles perfekt ist. Die Kruste ist nicht klebrig vom Zucker, der Teig luftig und locker, sonnengelb und die Anzahl an Früchten ist optimal ausgewogen. Ich male ein Herzchen auf meinen Stimmzettel. Später, nach der Wahl, habe ich dann erfahren, dass dieser Kuchen von einer Konditorin, Vanna Scattolini, aus der Gegend um Verona stammt. An dem ganzen Wettbewerb hatten sich nur zwei Frauen beteiligt und ich habe eine davon zu meiner Favoritin gekürt.
Auch wenn ich ihr die höchste Punktzahl gegeben habe, hat es ihr dennoch nicht zum Sieg verholfen. Gewonnen hat ein Konditor (Pasticceria Delizia)aus Palermo. Es sei ihm gegönnt. Schließlich waren alle Panettone überragend und es schwer ist, aus tollen Panettone den Allertollsten herauszufinden, hätte ich es dennoch Vanna gegönnt. Als Dank für meinen Einsatz bekomme ich genau ihren Panettone von den Organisatoren geschenkt. Vielleicht geht doch so in einer Woche wieder ein kleines Stück davon….
wohin ging es sonst so auf dieser Reise?
Gestartet bin ich in Rom. Von dort ging es weiter nach Savona, wo ich nach Alba ins Piemont zu den Nebeltrauben und den Trüffeln reiste. In Barcelona war ich unendlich glücklich, die Markthalle Santa Caterina zu besuchen, wo ich mir sofort ein paar Croquetas und ein bisschen edlen Schinken kaufte. Die Gassen waren leer und der Charme der Stadt allgegenwärtig. Auf Mallorca regnete es, doch auch das hatte seinen Reiz und in Taormina auf Sizilien schaute ich auf einen wolkenverhangenen Ätna und gönnte mir gleich zwei grandiose Aranchini (gefüllte Reisbällchen). Aufgrund der Hygienevorschriften durfte man sich an Land nur in der Gruppe bewegen, individuelles Entdecken war leider verboten, aber trotzdem war es eine wunderbare Gelegenheit, verschiedene Orte mal so ganz abseits der Saison zu besuchen. Die Costa Smeralda bietet diese Route das ganze Jahr über an (auch wenn ich Marseille jetzt ausgelassen habe, denn da bin ich nicht von Bord gegangen). Und ja, es wird tatsächlich auf dem Schiff auch immer noch Bingo gespielt.
eine neue Kamera von Sony war auch mit im Spiel
was das Fotografieren angeht, so bin ich zum wandelnden Klischee geworden. Ich habe unzählige Sonnenaufgänge, Sonnenuntergänge, Wolken und Häfen im Licht der Abendsonne fotografiert. Den rosa Mond, wie er morgens über einem blauen Meer und rosa-türkisem Himmel untergeht? Ich kann kaum genug davon kriegen. Die liparischen Inseln im Sonnenuntergang? Klick! Eine Reflexion der Sonne auf einer Wolke? Klick! Das Licht, wie es sich so zauberhaft auf der Wasseroberfläche spiegelt? Klick!
Ich habe auf der Reise meine große Spiegelreflexkamera gegen eine ZV-E10 von Sony eingetauscht und seit ich den komfortablen Aufnahmegriff mit Fernbedienung in der Hand halte, bin ich nicht mehr zu stoppen. Das ist überragend! Damit ich auch alles richtigmache, hat Sony auch gleich zwei Experten mit an Bord geschickt, die mir alles zu dieser Kamera erklären. Ich erfahre, worauf ich achten muss, welche Modi ich einstellen kann, damit das Bild auch genau so wird, wie ich es mir wünsche. Und die Resultate sind perfekt. Und plötzlich ertappe ich mich dabei, wie ich ein Video von mir mache, wie ich über die Panoramabrücke des Schiffs laufe, der Gedanke, doch einmal ein Kochvideo zu drehen wird präsenter und rückt in greifbare Nähe. Ich könnte jetzt hier an dieser Stelle noch unzählige Vorteile dieses genialen Spielzeugs aufzählen, aber ich spare mir das auf. Soviel nur – ich war ein wenig bedrückt, als ich sie wieder zurückgeben musste.
Offenlegung: Zu dieser Reise wurde ich von Costa Kreuzfahrten eingeladen. Ebenfalls unterstützt hat Sony mit der neuen ZV-E10. Sämtliche Eindrücke sind meine eigenen. Mein ganz besonderer Dank geht dabei an Riccardo Bellaera, dem Patisserie-Gott der Costa, dem ich zwei dieser wunderbaren Panettone zu verdanken habe.
20 Panettone testen?! Wow, alle Achtung – das ist eine Leistung. Klasse, dass man da doch immer noch Unterschiede schmeckt.
Ich bin ja zwischendurch auch gerne auf Schiffen unterwegs und Costa finde ich sehr entspannt. Das westliche Mittelmeer bietet so viele Ziele, da findet man in jeder Stadt oder Region immer etwas Neues, nicht nur kulinarisch aber auch kulinarisch. Danke fürs virtuelle Mitnehmen!