Es ist November. Ich entdecke etwas, was sich schwarzer Mirin nennt (zur Erklärung, Mirin ist ein japanischer Reiswein und in der Regel hell und klar). Dieser schwarze Mirin ist 20 Jahre alt. Ich bekomme Herzklopfen. Der Geschmack wird als sehr gereift, voll und süß beschrieben. Der helle Mirin, den ich in meiner Küche nicht mehr missen möchte, ist also aufgrund der im Reis enthaltenen Amino Säuren immer weiter gereift und wurde irgendwann schwarz wie die Nacht. Die einzige Frage, die durch meinen Kopf geistert ist „und wo bekomme ich das nun her“? In Japan. Na, toll. Eine liebe Bloggerkollegin, die dorthin reiste, wollte helfen. Doch das gute Zeug blieb unauffindbar.
Zeitsprung – drei Monate später. Fast möchte ich sie streicheln. Meine eigene und sicherlich einzige Flasche schwarzes Mirin in ganz Deutschland. Ich verdanke sie MUSO aus Japan. Sie haben mir eine Flasche auf die Biofach mitgebracht. Ich will sie alle am liebsten umarmen, das gesamte Messe Personal am Stand herzen, allein meine Skepsis, ob solche spontan-körperlichen Aktionen mit japanischen Herren nicht zuviel des Guten sind, hält mich davon ab.
Mögen nun alle geschätzten Leser ein wenig unverständig mit dem Kopf schütteln. Ja – eine solche seltene Köstlichkeit muss gefeiert werden. Und ich bin unendlich dankbar dafür. Ich werde grandiose Steaks damit verfeinern, werde ihn über Schokolade und Erdbeeren gießen. Es wird ein Fest.
Gerne hätte ich diese überschwängliche Freude mit den Hörern von KochblogRadio geteilt, doch als ich ihren Chef-Moderator Tim Faber aus der Messe traf, wusste ich noch nichts von dem Glück, das mich kurze Zeit später ereilen sollte. Und so haben wir einfach ein wenig geplaudert. Über das Bloggen, über meinen Blog und… äh, ja genau – ich weiß nicht mehr worüber wir zehn Minuten lang gesprochen haben. Ich war ein wenig aufgeregt. Aber ich weiß mit Sicherheit, Tim hat das großartig gemacht. Radio begeistert mich.
Während meines Studiums hatte ich selbst mal bei einem Berliner Radiosender ein Casting. Das lief ganz gut, aber dann meinten sie, ich sei von der Stimme her eher der Typ für so was wie die Deutsche Welle (was immer das heißen mag) und weniger passend für einen jungen poppigen Sender. Da war ich grade mal Zwanzig. Das war bitter und ich fühlte mich uralt. Zumindest so stimmmäßig uralt.
Auf der Biofach jedenfalls war der Stand von Kochblog Radio DER Magnet für alle Food Blogger. Hier war der Treffpunkt und die Stimmung einfach großartig. Zwischen Olivenöl, und amerikanischem Gebäck war hier unser kleiner Hafen, den wir alle immer wieder ansteuerten. Und von wo aus ich meine Entdeckungstour startete.
In diesem Jahr liegt mein Fokus ganz auf den internationalen Bio Anbietern. Hier erhoffe ich mir Entdeckungen, wie ich sie so sicherlich in keinem der ortsansässigen Bioläden machen kann. Und ich werde nicht enttäuscht.
Meine „Fundstücke“:
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Was ich jetzt nicht abgebildet habe, ist die umfangreiche Sammlung an unterschiedlichsten Misos, die ich noch mitgebracht habe. Mildes Miso, süßes Miso, würziges Miso. Ich habe Nudeln mit Tomatensauce probiert, die mit Miso verfeinert war und war wirklich begeistert. Zukünftig werde ich Miso viel großzügiger in meiner Küche einsetzen. Jawoll.
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4 Kommentare
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- Schmausepost vom 20. Februar | Schmausepost - […] Bio hoch zwei: Die Biofach in Nürnberg ist die weltgrößte Fachmesse für Bio-Produkte. Was es dort zu sehen, zu erleben…
So schöne Schätze :-) toll.
man ist nur immer so furchtbar geizig mit nicht so schnell wiederbeschaffbaren Zutaten, ich zumindest :-D
Ja, liebe Britta. Schlimm, oder? Ständig denkt man daran. Und genau auf die Art wird der Küchenschrank immer voller.
Es war genial! Und ich freu‘ mich auf diverse Rezepte. Liebe Grüße aus Salzburg, Claudia
Sehr gerne und gerne wieder. Ich freu mich schon auf Salzburg!