Wir schütten ihn sowohl in die Badewanne wie auch in die Ratatouille. Das unverwechselbare Aroma des Rosmarins schmiegt sich an einen Lammbraten ebenso wie an die Heidelbeere. Die Heidelbeere? Ja genau. Ganz besonders versteht er es, der überaus geschmacksarmen Supermarkt-Riesen-Blaubeere so etwa wie Raffinesse einzuhauchen. Er macht aus einer kulinarisch grauen Maus eine Garbo, wie keine Vorher-Nachher Show es besser könnte.
Es braucht nicht viel für dieses umwerfende Dessert. Ein Schuss guter Rotwein, etwas Zucker, üppige Mascarpone, die mit ein wenig Joghurt aufgelockert wird, ein Hauch Chili und frischen Rosmarin.
Ich habe dieses Gericht anlässlich eines „kulinarischen Salons“ von Jasmin entdeckt. Es ist eines jener Desserts, wo einem ein wohliger Schauer über den Rücken huscht, die Augen werden kurz geschlossen und alles Wohlgefühl konzentriert sich in einem kurzen Seufzen. So, genau so muss ein Dessert schmecken, das nach einem üppigen Mahl noch einmal die Gäste zur Hingebung zwingt. Ein letztes Mal, obwohl man sich schon geschworen hatte, diesem zu entsagen. Wo alle guten Vorsätze über Bord geworfen werden und erst nachdem ich den letzten Rest aus meinem Glas gekratzt habe, meine Seele ihren Frieden wiedergefunden hat.
Für Vier
500 g Blaubeeren 100 ml Rotwein 50g Zucker (wer es süßer mag, verdoppelt die Menge) 1 Becher Joghurt 250 g Mascarpone 4 Zweige Rosmarin eine Prise Chili 2 EL Kirschlikör etwa 10 Amaretti Kekse
Die Blaubeeren waschen und ein paar für die Dekoration zur Seite legen. In einem Topf zusammen mit dem Rotwein, dem Zucker und dem fein gehackten Rosmarin aufkochen lassen und dann bei mittlerer Hitze ein wenig einkochen lassen. Mit einer Prise Chili abschmecken. Vom Herd nehmen, in Gläser füllen und auskühlen lassen. Die Mascarpone mit dem Joghurt und dem Kirschlikör glatt rühren. Die Mischung auf die ausgekühlten Blaubeeren geben und mit den zerbröselten Amaretti garnieren. Die restlichen Blaubeeren als Dekoration verwenden.
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