Es ist vollbracht. Die zwei Tage auf der IFA in Berlin sind wie im Flug vergangen. Ich habe zusammen mit meinen Bloggerfreundinnen Amelie und Anastasia dem Krabbencocktail ein neues Kleid verpasst (was für Spaß, meine Damen), hab Kühlschränke, Einkochautomaten und Waffeleisen angeschmachtet und mit Kerstin das Kochduell gerockt. Dort unterlagen wir zwar um ein oder zwei winzig kleine Pünktchen (geht ja nur um die Ehre und den Spaß) aber das Beste daran war sowieso die Vorbereitung dafür.
Als feststand, mit wem an meiner Seite ich das AEG Kochduell bestreiten sollte, ging es darum, das passende „Nose-to-Tail“ (also alles vom Tier) Gericht zu finden.
Das ging dann in etwa so:
Claudia: Was hältst du von “ Steak & Kidney Pie“ 2.0 ? Das ist so eine Idee von mir.
Kerstin: mit kidneybohnen?
Claudia: Kidney – Nieren
Kerstin: Schlauch, moment ich steig mal runter.
Claudia: Ist ein klassisches Commonwealth Rezept – allerdings sehr traditionell. Könnte man pimpen.
Kerstin: oh ja, das klingt gut! da geh ich mit!
2 Tage später
Claudia: Hallo Kerstin, hab mir überlegt, wir könnten den Blätterteig mit etwas Stilton würzen. Und die Kidneys mit einer Mischung aus Ale und Rinderfond kochen. Drüber geben wir superfein geschnittene Zuckerschote, die wir ganz kurz in Butter gedünstet haben. Ich würde das Steak separat grillen und warmhalten und erst kurz davor zu den Kidneys in der Sauce geben.
Den Blätterteig mit einer Mischung aus Stilton und Ei bestreichen. Dann die Nierchen fertig machen, mehlieren und mit Zwiebel, Speck und Karottenwürfeln mit Gewürzen anbraten. Fond und Ale dazu. Einkochen lassen. Das Steak würfeln. Mit den Nieren anrichten und die Zuckerschoten drüber und die Stilton-Blätterteigscheibe dazu reichen.
Das traue ich uns zu.
Was meinst du?
Kerstin: OMG! Liebe Claudia. Danke. Jetzt will ich genau das – J E T Z T – haben. Ich liebe es.
Claudia: Super. Dann haben wir jetzt einen Plan.
Kerstin ist ein Profi am Herd, das lief wie am Schnürchen. Natürlich hatte keine von uns beiden Zeit, das Gericht vorab zu kochen. Das war Freestyle Kochen par excellence!
Dankbar war ich wie immer beim Kochen vor Publikum, dass mir die freundlichen Helfer von Christian Mittermeier die Zwiebeln gehackt haben. Das Augen Makeup war damit gesichert.
Wir beide hatten einen grandiosen Spaß und ich gönne unseren Mitstreiterinnen vom „Flavour Pairing“ Team den knappen Sieg wirklich von Herzen, denn deren Paprika-Mango Häppchen mit Speck war eine echte Granate.
Doch das war natürlich noch nicht alles, was auf dieser IFA am Stand der AEG so passierte, denn es gab ja noch einen Abend davor. Wo es unter Aufsicht von Stefan Marquard darum ging, die verschiedenen Klassiker aufzupeppen. Da hätte ich mir ja lieber was anderes gewünscht als ausgerechnet den Krabbencocktail, aber so als ambitionierte Köchin nimmt man gerne eine Herausforderung an. Fest stand, wir wollen das auf asiatische Art machen. So mit Zitronengras und Chili. Und eher Papaya und Gurke als schnödem Salat. Die Mayonnaise dafür ist mir auch gleich mal abgeschmiert, beliebte zu flocken, was nicht wirklich nett war. Stefans Bruder hat mich dann gerettet. Hat mir erklärt, dass der Pürierstab viel zu schnell dafür sei (zefix aber auch – ein Höllenteil) und dass es besser klappt, wenn ich ein anderes Gerät nehme. Gesagt, getan und siehe da. Die beste Mayo meines Lebens!
Die Krabben waren dann auch keine Krabben sondern Garnelen und wurden zerhackt und zu Bällchen geformt. Mit einer Krupukhülle knusprig ausgebraten.
Seid verschlungen ihr Bällchen!
Stefan meinte ja, das könne alles noch mehr wumms haben, aber die Papaya, die grün hätte sein sollen und nicht reif, zerfiel mir auch so schon zwischen den Fingern. Da wäre mit „aktivieren“ nicht mehr viel drin gewesen.
Denn das mit dem „aktivieren“ war der Geheimtipp, den er uns noch mit auf den Weg gegeben hat. Eine Mischung aus 4 Teilen Salz und einem Teil Zucker und mit dieser das Gemüse massieren. Aha! Damit also weckt man die Lebensgeister von Zuckerschoten. Er jedenfalls war voller Lebensgeister – gut gelaunt tanzte er während er uns Lachs zubereitete.
Nach diesen zwei Tagen erwäge ich ein Peeling mit Zucker und Salz um ebendiesen Effekt mir angedeihen zu lassen. Ich habe es nötig.
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