Ein Klassiker wird "gepimpt".
Happy New Year! Da ist es jetzt also, das neue Jahr. Kam unspektakulär, denn bereits der „Rutsch“ hinein, war nicht wirklich fulminant. Es war so wie das ganze vergangene Jahr, wo wir uns mehr denn je mit dem Kochen (und Home-Drinking) auseinandergesetzt haben. Gezwungenermaßen, denn es blieb ja außer dem Lieferdienst nicht viel übrig. Also dann – auf ein Neues!
Vor vielen Jahren, bei einem meiner ersten Besuche in Frankreich, hatte ich morgens zum Frühstück einen Schinken-Käse-Toast, der opulenter Weise auch noch mit Käse überbacken war. Das Ganze nennt sich Croque Monsieur. Das ist ein bisschen so wie mit dem Toast Hawaii – irgendwann stellt man sich die Frage – gibt es davon noch eine Steigerung? Was den Toast Hawaii angeht, so hat sich meine Bloggerkollegin Katharina Seiser auf ihrem Blog damit beschäftigt (zum Rezept) und ihren Hawaiitoast würde ich sofort nehmen. Mir bleibt nun die französische Variante dieser köstlichen Kombination aus Schinken, Käse und Brot. Ich beginne damit, dass ich auf Toastbrot dazu verzichte. Das Brot sollte mehr sein, als nur ein schlichter Lieferant von Röstaromen, weswegen ich ein gutes Sauerteigbrot jederzeit vorziehen würde. Wie immer bestimmt die Qualität der Zutaten das Gesamtergebnis, da sollte man keinen Kompromiss eingehen und sich für einen ordentlichen Kochschinken und einen würzigen Gruyère entscheiden. Doch das ist noch nicht alles. Bisher bewegen wir uns damit immer noch im Normbereich. Ab jetzt wird es wirklich spannend. Karamellisierte Zwiebeln sind da einfach unerlässlich, wenn es ein atemberaubender Croque Monsieur werden soll. Aber um das zu schaffen, was ein überbackenes Sandwich von einer Offenbarung unterscheidet, müssen wir noch einen Schritt weitergehen. Und dieser Schritt heißt Béchamel. Wenn die äußere Hülle knusprig sein soll, und das Innere weich, mollig und ganz auf den guten Schinken fokussiert, schielen wir mal kurz zur Lasagne rüber, die ebenfalls mit ihrer Béchamel eben genau diese Fluffigkeit erzielt. Nach dem Gratinieren im Ofen wird nicht mehr viel von ihr zu sehen sein, aber sie ist der Garant für ein wonniges Croque Monsieur Erlebnis. Sie hält das Brot saftig und den Schinken weich und aromatisch. Habe ich eure Neugier geweckt? Dann auf zu einem neuen kulinarischen Abenteuer im Neuen Jahr!
Croque Monsieur
Für Zwei
4 Scheiben Sauerteigbrot (etwa 1 cm dick)
3 EL Butter
5 Scheiben guten Kochschinken
4 EL karamellisierte Zwiebeln
100 g grob geriebener Gruyère Käse
Senf Béchamel
1 EL Butter
1 EL Mehl
150 ml Vollmilch
1 EL Senf
3 EL frisch geriebener Parmesan
eine Prise Muskatnuss
karamellisierte Zwiebeln
2 kleine Zwiebeln
2 EL Zucker
1 EL Butter
2 EL Aceto Balsamico
Salz
Die Zwiebeln in feine Ringe schneiden. In einer Pfanne die Butter schmelzen lassen und die Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze rösten. Nach etwa einer Minute den Zucker darüber geben und so lange weiterbraten, bis sich dieser aufgelöst hat. Den Balsamico Essig und eine Prise Salz dazugeben und so lange weiterbraten, bis die Flüssigkeit eingekocht ist. In eine kleine Schüssel geben und auskühlen lassen.
Für die Béchamel in einem kleinen Topf die Butter schmelzen und dann das Mehl unterrühren. Mit der Milch aufgießen und etwa 5 Minuten köcheln lassen, dabei immer wieder rühren. Sobald die Sauce schön sämig ist, den Senf und den Parmesan einrühren. Mit Muskatnuss abschmecken. Diese Sauce ebenfalls auskühlen lassen.
Den Ofen auf 200° vorheizen.
Je eine Scheibe Brot mit Butter bestreichen und mit der Butterseite nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Die Oberseite großzügig mit der Béchamel bestreichen. Den Schinken darauf verteilen. Den Schinken mit den karamellisierten Zwiebeln bestreichen. Die zweite Scheibe Brot ebenfalls buttern und mit der Butterseite nach oben daraufsetzen. Den geriebenen Käse darüber verteilen.
15 – 20 Minuten im Ofen gratinieren bis der Käse goldgelb ist.
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