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Ein wenig ist es, als wurde mir das Herz herausgerissen. Wenn ich in meiner Küche stehe, hallen meine Schritte anders als gewohnt. Ich habe keine Küchenmöbel mehr. Seit drei Tagen. Und das vor einem langen Wochenende. Alles nicht so schlimm, dachte ich zuerst, doch es ist fürchterlich. Eine einzelne Induktionsplatte thront nun auf der Waschmaschine, der kleine Balkontisch dient zur Ablage von Wasserkocher, Teekanne und einer Tasse. Am Tag nach dem Abbau der Küche stand abends erst einmal alles unter Wasser. Erst als ich den Wasserhahn wieder angeschlossen hatte, der nun traurig von der Wand herunterhängt, wurde die Flutung gestoppt. Noch weitere fünf Tage wird dieser Ausnahmezustand andauern. Ein Zustand, wo der neue Herd eingepackt im Schlafzimmer steht und das Wohnzimmer voller Kisten ist. Immerhin, es gibt einen Kühlschrank. Der steht zwar auch nicht da wo er mal stehen soll, aber ohne ihn wäre alles noch viel schlimmer. Es hat einen Grund, weswegen ich die neue Arbeitshöhe besonders hoch gewählt habe. Derzeit stehe ich gebückt an meinem Balkontisch und mir tut schon der Rücken weh, wenn ich nur eine Scheibe Brot abschneiden muss.
Ich war viel unterwegs in den vergangenen Wochen. Nova Scotia, Bornholm und Mailand, da ist es naheliegend, dass ich mich nach einem gemütlichen Wochenende daheim sehne. Wo ich Samstags schön auf den Markt gehen kann und dann nach Herzenslust in meiner Küche mich austoben kann. Toben kann ich da grad, dabei muss ich allerdings aufpassen, nicht über irgendwelche Schläuche zu stolpern. Wasser gibt es sowie keines, spülen muss ich im Waschbecken des Badezimmers. Macht Laune.
Trotzdem – so ganz ohne Kochen geht es einfach nicht. In meiner Vorstellung kaufe ich ein Suppenhuhn, koche daraus eine kräftige Brühe mit viel Gemüse drin. In meiner Vorstellung ist die Tatsache nicht berücksichtigt, dass ich keinen großen Topf habe, der induktionsfähig ist, dass zum Schnippeln von Gemüse kein Platz ist und die Kochlöffel irgendwo verpackt sind. Beschriften der Kisten ist ja was für Anfänger – ich liebe die Überraschung!
Also bin ich reduziert auf eine Pfanne und einen Reiskocher. Den habe ich in weiser Voraussicht gleich mal im Gang platziert, für den schnellen Zugriff. Nichts ist spannender, als eine Woche lang Reis zu essen. Ich fahre natürlich trotzdem auf den Markt und kaufe anstelle eines Suppenhuhns zwei Hühnerschlegel. Beim Gemüse beschränke ich mich auf einen Zuckerhut, einen Lauch und zwei Möhren. Und ein paar Steinpilze.
Der Kühlschrank ist natürlich bestens bestückt mit allerlei Zutaten für eine Teriyaki Sauce. Es gibt Sake, Mirin, Zucker finde ich bestimmt auch noch irgendwo (welche Kiste war das gleich noch?) und beste Soja Sauce aus Korea. Das ist der erste Streich. Teriyaki Sauce. Sobald die fertig ist, wandern die Hühnerschlegel in die Pfanne und werden mit dem Gemüse gekocht. Eine kräftige Brühe, aber eben nur ein bisschen. Sesam hätte ich gerne noch gehabt, aber der ist unauffindbar. Nachdem ich das Fleisch vom den Schlegeln abgezupft habe, wird die Brühe weiter eingekocht zusammen mit der Hälfte der Teriyaki Sauce. In einer der obersten Kisten finde ich meinen Küchensieb.
Yeah, geht doch!
Ich schneide ein wenig Zuckerhut in hauchfeine Streifen und platziere diese auf dem Reis. Das abgezupfte Hühnerfleisch kommt zurück in die Pfanne. Dort wird es nochmal mit der restlichen Teriyaki Sauce erwärmt, es soll schön glänzen. Geschirr ist glücklicherweise überall zu finden (man braucht ja so seine Fotoaustattung als Foodblogger).
Ich fühle mich heroisch, als ich endlich mit meiner Schüssel auf dem Sofa sitze (der Esstisch ist vollgestellt mit Gläsern) und mein Chicken Teriyaki Don löffle (löffeln ist natürlich nicht im Sinne des Erfinders aber die Stäbchen sind halt irgendwo in den Kisten vergraben). Abspülen dann wieder im Badezimmer.
Vier Tage noch… ich zähle die Stunden.
Für Zwei
2 Hühnerschlegel
1 Karotte
etwas Lauchgrün
1 TL schwarzer Pfeffer
½ kleiner Zuckerhut oder Chinakohl
1 TL Shichimi Togarashi (japanische Gewürzmischung)
1 Frühlingszwiebel
Für die Teriyaki Sauce
40 ml Soja Sauce
10 ml Sake
4 EL Mirin
20 g braunen Zucker
Dekoration: dünne Gurkenscheiben und etwas rote Kresse oder rote Sprossen
dazu: gekochter Reis
Zuerst die Zutaten für die Teriyaki Sauce in einen kleinen Topf geben und aufkochen lassen. Bei mittlerer Temperatur auf zwei Drittel einkochen lassen.
Die Hühnerschlegel mit 500 ml Wasser in einen Topf geben, Pfeffer, Möhre und Lauch dazugeben und 20 Minuten kochen lassen. Die Brühe dabei durch ein Sieb in einen weiteren Topf abseihen.
Die Brühe nun zusammen mit der Hälfte der der Teriyaki Sauce weiter einkochen lassen.
Das Fleisch von den gekochten Schlegeln zupfen, beiseite stellen und den Rest entsorgen.
In einer Pfanne das gezupfte Fleisch mit der restlichen Teriyaki Sauce begießen und erwärmen.
Den gekochten Reis auf Schüsseln verteilen, mit den Zuckerhutstreifen bestreuen und mit etwas von der eingekochten Brühe begießen. Das Fleisch darauf verteilen, mit Shichimi Togarashi bestreuen (wenn Sesam zur Hand ist, dann nix wie drauf damit) und mit feingeschnittenen Röllchen von der Frühlingszwiebel anrichten. Noch ein paar Gurkenscheiben und Sprossen dazu, fertig.
OISHI!
Liebe Claudia,
hier zieht im November auch eine neue Küche ein. Wir bauen am Wochenende ab und Montag kommt die neue Küche. Geräte bleiben wo sie sind, aber kochen kann man da dennoch nicht. Wir haben uns schon bei den Nachbarn angekündigt und verwüsten dort die Küche :)
Zum Dank bekommen sie lecker Essen, ist ja auch was.
LG Daniel
Lieber Daniel,
Solche Nachbarn hätte ich auch gern. Klingt nach einem guten Plan. Drücke die Daumen, dass alles glatt über die Bühne läuft.
Noch etwa 36 Stunden.. dann bin ich wieder am Start
liebe Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
ich bin beeindruckt von Deinem Essen unter schwierigen Bedingungen, es sieht köstlich aus und hört sich lecker an.
Ich schaffe das nicht – seit 1 1/2 Wochen bin ich ohne Küche & es ist schrecklich! Aber ich kann mich nicht zum Kochen aufraffen, da mir das Spülen im Bad irgendwie auf den Geist geht, obwohl ich nur Frühstücksgeschirr habe … Aber in einer Woche ist die Küche dann endlich da und es gibt wieder selbst gemachtes, leckereres Essen … ????
Halte durch – die restlichen 4 Tage wirst Du bestimmt schaffen.
Liebe Grüße
Claudia
Liebe Claudia,
Leidensgenossin, erstmal vielen Dank für das Lob und ich drück die Daumen, dass deine Küche bald kommt. Derzeit bekommt das Thema „One-Pot“ grade eine neue Brisanz. Da gibt es auch tolle Bücher dazu.
Also auch im improvisierten Modus, kann ich es einfach nicht lassen.
Liebe Grüße
Claudia