Einem grauen Himmel kann man wenig entgegensetzen. Kerzen aufstellen hilft, die Heizung hochdrehen ebenfalls. In den einschlägigen Foren stehen Plätzchenrezepte hoch im Kurs. Backen würde jedoch vermutlich meine ohnehin schon trübe Stimmung eher verschlimmern als verbessern. Bleibt also die Sünde. Die kann uns retten. In Form von Schokolade oder cremigem Käse. Im Zweifelsfall beidem.
Ich halte mich an den Käse, der tut gut und weckt die Erinnerung an Hüttenabende und Kirschwasser. Und weil ich noch nie, nie, nie selbst während meiner Reisen nach Amerika, dieses so urtypische Gericht Mac & Cheese je gegessen habe, muss das endlich mal ausprobiert werden. Dass es davor nie dazu gekommen ist, liegt vermutlich daran, dass die Kombination von Nudeln und Käse nicht wirklich das ist, was ich mir unter einem harmonisch ausbalancierten Gericht vorstelle.
Die heimischen Käsespätzle haben ihre knusprig gebratenen Zwiebeln dazu bekommen und manchmal auch ein Äpfelchen, was Säure bringt, doch die amerikanische Variante ging in meiner Wahrnehmung immer leer aus. Das ist eine Futtergranate, die satt macht und darüber hinaus wenig Anlass zur Freude bietet.
Doch dann entdeckte ich das Ganze mit einer Kruste aus mariniertem Sushi Ingwer und Bröseln und sofort war das Interesse geweckt. Da ist sie also die Säure, die das Ganze aufpeppen könnte. Tim Raue nimmt diesen eingelegten Ingwer ja gerne her. Zumindest entdecke ich ihn immer wieder in seinen Kochbüchern und schwer zu bekommen ist er auch nicht. Jeder Asialaden ist damit ausgestattet.
Das Ergebnis erfreut mich. Die Nudeln haben ihre Bissfestigkeit bewahrt und der Käse ist, naja, wie geschmolzener Käse eben so ist.
Ein Salätchen aus Portulak dazu ist dennoch willkommen.
Für Vier
300 g Makkaroni
Salz
1 EL glattes Weizenmehl
500 ml Milch
5 EL Butter
100 g Parmesan
100 g Mozzarella
50 g Cheddar
1 Ei
Butter für die Form
weißer Pfeffer
70 g eingelegter Sushi Ingwer
4 EL frisch geriebene Weißbrotbrösel
Die Makkaroni in Salzwasser sehr bissfest kochen.
In einem Topf 2 EL Butter schmelzen, das Mehl hinzugeben, glattrühren und mit der Milch ablöschen. Aufkochen lassen und die geriebenen Käsesorten dazugeben.
Das Ei einrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die abgetropften Makkaroni unterheben.
Den Ofen auf 170° vorheizen.
Die Makkaroni-Käse Mischung in eine gebutterte, feuerfeste Form geben.
Den Ingwer fein hacken und zusammen mit den Weißbrotbröseln in einer Pfanne mit der restlichen Butter kurz anbraten. Die Mischung auf die Makkaroni geben.
Etwa 30 – 35 Minuten im Ofen backen.
Dazu passt ein grüner Salat.
Inspiriert von dem neu erschienenen Buch „Ingwer“ von Luzia Ellert und Oliver Hoffinger, erschienen im Verlag Collection Rolf Heyne.
Bei meinem liebsten Mac & Cheese-Rezept von meiner Freundin kommt die Säure von Worcester-Sauce. Hm!
Genau meins = Soulfood pur! (nur Sushi-Ingwer ist mir unbekannt; wo bekommt man das?)
Das ist dieser eingelegte Ingwer, den man in jedem Asialaden bekommt. Meist gibt es den in hell und rosa.Geschmacklich kann ich zwischen beiden keinen Unterschied feststellen. Die rosa Farbe ist für das Rezept ganz nett, aber nicht zwingend. Soweit ich weiß, bekommt der eingelegte Ingwer diese Farbe auch nur durch die Zugabe von Shiso.
Oh, Claudia….da hast Du unser Kinder-Lieblingsmittagessen ordentlich aufgepeppt; das gefällt mir.
Das freut mich, liebe Susanne!