Manchmal, eigentlich sehr oft, beneide ich die Menschen, die am Meer leben. Ganz besonders, wenn es in der Nähe einen Fischmarkt gibt. Fangfrischer Fisch ist herrlich. Es hat seinen Grund, weswegen ich den Fisch im Supermarkt meide, denn meist riecht er schon recht fischig, was ein Zeichen dafür ist, dass er eben nicht fangfrisch ist. Schon allein, dass sie einem den Fisch in diese grässlichen Aluverpackung einschweißen hält mich aus mehreren Gründen davon ab. Und immer nur Forelle und Saibling, weil sie aus der Region kommen, ist auch wenig abwechslungsreich. Ich würde ja Zander kaufen, aber auch der ist nicht so einfach zu bekommen. Zum Glück steht in meiner unmittelbaren Nähre jeden Freitag vor der Kirche ein Wagen, der guten Fisch verkauft. Also gab es mal wieder Fisch. Und von irgendwoher tauchte da in meinem Kopf ein Bild von einem überbackenen Fischfilet auf. Das hatte zwar den Namen Bordelaise und war einer der TK-Klassiker meiner Kindheit, aber so als Inspiration geht das schon mal in die richtige Richtung. Warum also nicht selbst die Knusperkruste bestimmen? Und da kommt die Kurkuma mit den Kräutern ins Spiel. Brot hat bestimmt jeder im Haus, den Rest gibt es im Bioladen.
Im vergangenen Sommer hatte ich Zitronen in Salz eingelegt, noch ein wenig Rosmarin und Lorbeer dazu gepackt und das Ganze in den dunklen Schrank gestellt. Diese Zitronen haben jetzt auf mich gewartet.
Ich wollte für sie ein cremiges Dressing, das nach Sesam und Zitrone schmeckte. Welches gut zu meinem Kurkuma-Minz Fisch passt, denn da treffen sich jetzt ein paar wirklich aufregende Aromen.
Skrei mit Kurkuma-Minz Kruste und Bohnensalat mit Sesam-Lemon Dressing
Für Zwei
400 g Skrei (Winterkabeljau)
1 Scheibe nicht ganz frisches Mischbrot
1 frische Kurkumawurzel (so lang wie der kleine Finger)
1,5 EL grob gehackte frische Minze
1 EL frischer Koriander, grob gehackt
1 TL Olivenöl
2 Zehen Knoblauch
eine Prise Meersalz
1 EL Butter
400 g grüne Bohnen
¼ – ½ Salzzitrone (gibt es im türkischen Supermarkt oder natürlich selbst eingelegt)
2 EL Tahini (Sesampaste)
Saft einer halben Limette
2 EL Pinienkerne, in der Pfanne ohne Fett geröstet
2 EL warmes Wasser
Das Brot grob würfeln und zusammen mit der geschälten Kurkuma (unbedingt Handschuhe anziehen, sie färbt sehr stark) Knoblauch, Salz, Öl und den Kräutern in einen Blitzhacker geben und zu einer groben Paste pürieren.
Eine kleine ofenfeste Form großzügig mit Butter ausstreichen. Den Fisch quer halbieren und beide Stücke in die Form setzen. Die Kräuter-Brotmischung darauf verteilen.
Den Ofen auf 200° vorheizen
Während der Ofen vorheizt, die Bohnen waschen, die Enden trimmen und in Salzwasser knapp blanchieren so dass sie noch Biss haben. Mit eiskaltem Wasser abschrecken.
Tahini mit Limettensaft, warmem Wasser und fein gehacktem Knoblauch glattrühren. Die Salzzitrone in feine Scheiben schneiden. Mit den gekochten Bohnen mischen und die Pinienkern darüber streuen.
Den Fisch in den Ofen geben und etwa 10 – 12 Minuten garen lassen.
Auf Teller verteilen, etwas von der flüssigen Butter darüber gießen und zusammen mit dem Bohnensalat servieren.
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