21. Oktober 2014

Seelenschmeichler-Soba-Nudeln mit Miso-Sesam Sauce und Romanesco

9 Kommentare

Romanesco (1 von 1)-2Die Natur muss auf LSD gewesen sein, als sie den Romanesco hervorbrachte. Betrachtet man seine Formen genauer, kann einem schwindelig werden –  Fibonacci Spiralen und eine fraktale Struktur. Ein Wunderwerk, das in Italien seinen Ursprung hat. Vitamin C mäßig rangiert er sogar noch vor dem Blumenkohl. Geschmacklich unterscheidet er sich wenig von diesem, jedoch ist es eben genau dieses Aussehen und Farbe, die ihn auf meinen Teller locken.

Schon seit längerem giere ich wieder nach Soba Nudeln mit einer lauwarmen Ingwer-Miso-Sesam Sauce, da lag es nahe, dass ich den Romanesco mal mit ihnen bekannt mache. Diese Nudeln aus Buchweizen hatte ich erstmalig vor etlichen Jahren in New York in einem kleinen japanischen Restaurant gegessen. Das Restaurant existiert nicht mehr, das Gericht geistert jedoch immer wieder durch meinen Kopf. Dass ein Gericht einen so langen Nachhall hat, ist eher selten, doch wann immer sich die Gelegenheit ergab, versuchte ich den Geschmack aus meiner Erinnerung heraus zu kopieren. Es bedurfte etlicher Versuche, doch die Freude ist jedes Mal groß, wenn ich diese sanften, nach Ingwer und Sesam duftenden Nudeln vorzugsweise auf dem Sofa aus einer Schüssel löffle.

Manchmal mische ich noch ein wenig Dashi-Brühe, eine japanische Brühe aus Algen und Bonito Flocken, darunter aber dieses Mal sollte der Romenasco einen geschmacklichen Akzent setzen.

Und vor allem ist es genau das Richtige, wenn draußen vor dem Fenster Nebelschwaden vorbeiziehen und die Blätter auf den Boden fallen. Es ist Herbst. Zeit für ein paar Nudeln.

Miso Soba Sesame Noodles (1 von 1) Romanesco (1 von 1)-2

Für Zwei

200 g Soba Nudeln
2 Walnussgroße Stücke Ingwer
4 EL weißes Miso (Shiro Miso)
2 EL Tahini (Sesampaste)
2 EL Mirin
2 EL weißer Sesam
1 kleiner Romanesco
1 Frühlingszwiebel, in feine Ringe gehackt
ein paar Tropfen geröstetes Sesamöl
1 EL Sonnenblumenöl
1 EL gehackte, geröstete Erdnusskerne
Meersalz

Romanesco (1 von 1)

Den Romanesco waschen und in kleine Röschen schneiden. In einem Topf in wenig Salzwasser bissfest dünsten. Ein paar der gedünsteten Röschen und etwas Gemüsewasser beiseite stellen, den Rest warm halten.

Den Ingwer fein reiben, den Saft dabei auffangen (am liebsten ist mir hier eine Ingwer Reibe aus Keramik). Den geriebenen Ingwer mit dem Miso, Mirin und Tahini mischen. Die beiseite gestellten Romaneso Röschen mit 3 EL des Kochwassers pürieren und zu der Miso Mischung geben. Das Sonnenblumenöl ebenfalls dazugeben. Mit dem gerösteten Sesamöl und Salz abschmecken.

Die Soba Nudeln nach Packungsanweisung kochen und sofort nach dem Abgießen mit der Miso Mischung vermengen.

Die restlichen Romanesco Röschen auf Tellern verteilen, die angemachten Soba Nudeln in die Mitte geben und mit Sesam, den Erdnüssen und Frühlingszwiebeln garnieren.

 

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9 Kommentare

  1. Liebe Claudia,
    das Rezept habe ich jetzt schon zweimal nachgekocht – schmeckt wunderbar und sieht toll aus. Weißt Du zufällig, ob es irgendwo in München Miso gibt, das nicht mit so vielen E’s (605, 602, 604) auf der Packung aufwartet? Mein Asia-Laden hat nur das Zeug, dessen Inhaltsstoffe mir sehr künstlich erscheinen…..
    Viele Grüße und ein frohes (Koch)fest!
    Thomas

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    • Hallo Thomas, du bekommst das im Bioladen. Sowohl Arche als auch Rushkin bieten es an. Ansonsten bei diversen Versendern im Netz.
      Liebe Grüße
      Claudia

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  2. Wie bekommt man es denn hin, dass die Buchweizennudeln nicht matschig werden? Nicht kochen, sondern nur in heißem Wasser einweichen?

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    • Einfach nicht bis zum Garpunkt kochen und sofort mit kalten Wasser abschrecken. Sie haben die Angewohnheit noch ein bisschen nachzuziehen.

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  3. Was für ein umwerfend schönes Foto vom LSD-Kohl! Und bis auf weißes Miso habe ich alle Zutaten zu Hause – kommt ganz nach oben auf die Jetzt-nachkochen-Liste, liebe Claudia.

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    • Vielen Dank, liebe Claudia – der LSD Kohl ist auch echt ein gutes Model. Hat vor der Linse alles gegeben.

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  4. Ich habe zwar schon einige Rezepte mit Soba-Nudeln gesehen, aber noch nie welche gegessen. Deines macht mich jetzt ganz besonders neugierig auf diesen Geschmack.

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  5. Wie praktisch, ich hab noch Miso, Tahin und Mirin, die langsam mal weg müssten :-)
    Gute Idee dafür und der Romanesco ist wirklich eine Naturschönheit ohnegleichen!

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    • Nicht wahr? – mich erinnert er immer an Kristalle, so exakt wie die Fraktale gewachsen sind. Und wie schön, dass ich dir eine Inspiration zum Leeren des Küchenschranks liefern konnte.

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