Eigentlich hätte er sich das Grinsen verkneifen können, als der Meteorologe gestern Abend auf die Südhälfte Spaniens zeigte. 25° in der Spitze und hier gerade mal 8°. Pff. Das ist bitter, wo noch dazu der liebe Nachbar mir die ersten Erdbeeren der Saison – aus Spanien natürlich – vorbei brachte. Es ist sonnig, doch auf den eisigen Wind kann ich getrost verzichten heute.
Gedanklich beame mich also nach Málaga, dort wo die Temperaturen jetzt schon zum sonnenbaden locken, wo ich im vergangen Herbst so herrlich gegrillten Fisch an der Strandpromenade hatte. Wo ich aufs Meer hinaus starrte und mir schön die Schultern verbrannte.
Das führt dazu, dass ich Lust auf Tapas bekomme. Ich fahre auf den Markt und kaufe diesen grandiosen luftgetrockneten Schinken von diesen schwarzfüßigen Schweinen, die sich die ganze Zeit den Bauch mit Eicheln vollschlagen. Diesen Luxus-Schinken. Ganze 50 g gönne ich mir, was mickrigen sieben Scheiben entspricht. Ich lege ihn natürlich nicht in den Kühlschrank, sondern warte bis das Fett bei Zimmertemperatur langsam glasig wird und mache mich sofort über die ersten zwei Scheiben her. Göttlich. Buttrig und würzig breitet er sich in meinem Mund aus und wieder ist es ein bisschen so wie vor einigen Jahren auf Mallorca, wo ich in der Markthalle mir den teuersten Schinken gekauft hatte und es gerade bis zu den nächsten Treppen schaffte. Mit geschlossenen Augen saß ich auf den Stufen, die Abendsonne im Gesicht und gab mich ganz diesem Schinken hin. Wenn man also bedenkt, wie lange ich schon von diesem Erlebnis zehre, so war dies eine gute Investition.
Doch kommen wir zum Reis. Um diesen soll es ja heute gehen und ich stelle mir würzige Reisbällchen mit diesem Schinken, Manchego Käse und zerfließendem Mozzarella vor. Knusprig frittiert in Öl und serviert mit frischer Limette und frischem, kühlem Weißwein.
Beim Frittieren achte ich immer darauf, dass ich den kleinstmöglichen Topf hernehme. So kann ich zwar immer nur ein Bällchen frittieren, aber ich brauche nicht so viel Öl. Der kostbare Schinken drumherum wird dabei zum Niederknien knusprig, der kleingewürfelte Manchego steuert die Würze bei und der Limettensaft gibt den letzten Kick.
Und jetzt setze ich mich wieder in die Sonne, bevor sie verschwindet, schiebe mir so ein Bällchen in den Mund und fühle mich Spanien schon ganz viel näher. Ja. So ist es richtig.
Für etwa 10 Bällchen
200g Rundkorn Reis (z.B. Arborio)
500 ml Gefügelfond
Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer
70 g Büffel Mozzarella in Würfel geschnitten
50 g Manchego Käse in feine Würfel geschnitten
10 dünne Scheiben Pata Negra oder Serrano Schinken in feine Scheiben geschnitten
1 Ei, verkleppert
Maisgries zum ummanteln
Öl zum Frittieren
Limetten zum Servieren
Den Reis in einem Topf mit dem Gefügelfond aufkochen lassen und bei mittlerer Temperatur etwa 20 Minuten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit aufgesaugt ist und der Reis noch Biss hat. Auskühlen lassen und sich dann dem Abschmecken widmen.
Mit feuchten Händen aus dem Reis Bällchen formen und jeweils ein Stück Mozzarella und einige kleine Würfel des Manchegos in die Mitte drücken. Mit einer dünnen Scheibe Schinken umwickeln. In das verklepperte Ei tauchen und im Maisgries wälzen.
Das Öl in einem kleinen Topf erhitzen und mit einer Zange die Bällchen darin nach einander goldgelb frittieren.
Mit geviertelten Limetten servieren.
Diese Tapas sind für Zorras spannenden Blog Event, wo sich diesmal alles um Reis dreht.
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Boah, die sehen köstlich aus! Und danke auch fürs Mitnehmen nach Malaga und Umgebung, da kriegt man direkt Lust nach Urlaub, auch wenn man hier lebt.
Liebe Zorra, wenn man sich doch nur beamen könnte…