2. September 2014

Mit Sake marinierter Gartengurken Salat mit Dill und Koriander

2 Kommentare

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Als Jugendliche mochte ich nichts Bitteres. Endiviensalat konnte ich nicht ausstehen. Dann plötzlich so mit 19 entdeckte ich Campari & Co und entwickelte eine Vorliebe für alles Bittere. Radicchio war nicht mehr sicher vor mir, Artischocken bekamen eine ganz neue Bedeutung. Mit dem Zimt verhielt es sich ähnlich. Als Kind liebte ich ihn, bis mir ein Milchreis, der mit einer eher gesundheitsbedenklichen Menge an Zimt verhunzt wurde, den Geschmack gründlich für viele Jahre vergällte. Mein Zimt Abwehrsystem ging beim geringsten Verdacht in Habachtstellung.

Doch während ich das eine für mich entdeckte, verschwand etwas anderes gänzlich aus meinem Gemüseuniversum. Die Gurke. Sofern sie nicht klein und in Essig eingelegt war, sich also elegant als Cornichon bezeichnete, war sie komplett vom Speiseplan gestrichen. Ersatzlos. Mehr als 20 Jahre habe ich das auch konsequent durchgezogen. Doch auch das änderte sich wieder. Plötzlich, nach vielen Jahren des ignoranten Vorbeischauens, rückten sich die dicken Gartengurken wieder ins Blickfeld. Langsam tastete ich mich an die Schmorgurke heran. Das lief ganz gut, wir beide verstanden uns wieder. So schön geschmort, mit saurer Sahne und viel Dill, rangierte die dicke Gurke fortan wieder unter den Favoriten. Ich wurde kühner und versuchte es mit der rohen Variante. Und, oh Wunder, auch hier waren plötzlich alle Türen geöffnet, nichts rebellierte. Es schmeckte hervorragend. Allein die Schale ist es, auf die ich auch heute noch gerne verzichte.

Aber nach vielen Jahren der Abstinenz hat es die Gartengurke geschafft, mein Herz und meinen Magen zurück zu erobern.

Und wann, wenn nicht jetzt. Jetzt ist die Zeit der Gartengurken. Zeit also, sich an neue Experimente zu wagen. Gurkenstreifen beispielsweise auch mal zu marinieren. Dabei ist es erstaunlich, wie lange die Gurke trotz der Marinade knackig bleibt. Sie saugt sich voll mit Aroma und wird dabei keineswegs matschig.

Und weil ich vor kurzem mir mal wieder eine Flasche Sake zugelegt habe, kommt die hier auch zum Einsatz. Zusammen mit den Kräutern ist das eine besonders gelungene Kombination und passt geradezu magisch zu dem Miso marinierten Rinderfilet (Rezept: hier)

Ich bin also gespannt, was sich da noch so alles ändert bei meinen Essensvorlieben. Vielleicht wache ich ja eines Morgens auf und verspüre einen Heißhunger auf Austern oder Bananen.

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Für Drei bis Vier

2 große weißfleischige Gartengurken
4 EL Sake
3 EL Reisessig
2 EL Sonnenblumenöl
½ TL geröstetes Sesamöl
1 Bund Dill
1 Bund Koriander
1 TL Schwarzkümmelsaat
Salz

Die Gurken schälen und halbieren. Mit einem Esslöffel die Kerne herausschaben. Mit dem Sparschäler „Nudeln“ schälen und diese in eine Schüssel geben. Den Sake mit dem Essig und den Ölen mischen und über die Gurkenspäne geben. Salzen und mit Klarsichtfolie verschließen. Einige Stunden ziehen lassen. Die Kräuter waschen, trocknen und fein hacken. Vor dem Servieren unter die Gurken heben und mit dem Schwarzkümmel bestreuen.

 

Variieren kann man dies indem man den Essig, Sake mit etwas Gemüsebrühe aufkocht heiß über die Gurken gibt. Abkühlen lassen und ebenfalls ziehen lassen. Erst vor dem Servieren ein wenig Öl dazugeben.

 

 

2 Kommentare

  1. Dass Gurken und Sesamöl sensationell harmonieren, habe ich auch kürzlich mit Erstaunen erkannt. Dann noch Sake dazu – Dein Salat klingt köstlich! Und ist es nicht toll, wie sich der eigene Geschmack verändert? Was habe ich Lakritz gehasst, fast mein ganzes bisheriges Leben…

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  2. So ähnlich mache ich es auch immer. Nur noch bissl Chilischote dazu:)

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