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Das Wildschwein ist aufgegessen, der Topf mit der Ribollita ist leer. Es ist Herbst in der Toskana. Nebel ziehen durch die Hügel, tagsüber bringt die Sonne noch die letzten Blätter in den Weinbergen zum Leuchten. Ende November ist eine großartige Zeit, die Gegend rund um Florenz zu erkunden und die kulinarischen Schätze zu entdecken. Am besten fährt man von Weingut zu Weingut.
Greppone Mazzi, Brunello di Montalcino und eine fabelhafte Osteria
Ja genau, das Flaggschiff. Der Brunello di Montalcino ist einer der respektabelsten Weine der ganzen Toskana. Voller Wucht und Eleganz. Mein heimlicher Liebling. Hier umspielen rote Früchte und Aromen vom Oleander den Gaumen. Eine Tour durch den Keller sollte man sich nicht entgehen lassen (und natürlich die anschließende Verkostung).
Ich probiere bis zum Jahrgang 2010, nur winzige Schlucke, denn ich kann diesen Wein nicht ausspucken, so sehr ich mich auch bemühe, das richtig zu machen, wenn man morgens um zehn Uhr eine Weinprobe hat. Ich kann das nicht. Ich muss ihn trinken, muss ihn spüren. Ich liebe dieses Gefühl. Ich mache auch keine Geräusche, wenn ich den Wein probiere, ich habe es versucht, es so zu machen wie die anderen. Dieses unsägliche Schlürfen und Schmatzen. Ich kann keinen Vorteil erkennen. Vielleicht bin ich dafür nicht geeignet. Alles was ich will, ist den Wein erleben. Mich von ihm bezaubern lassen.
Unweit des Weinguts, im kleinen Ort Montalcino, gibt es eine wunderbare Osteria. Die Osteria di Porta al Cassero. Hier werden handgerollte Pinci serviert. Nicht nur, aber diese Pinci sind umwerfend gut. Mit köstlicher Sugo vom Wildschwein, oder ganz pur mit etwas frisch gepresstem Olivenöl und Bottarga.
Adresse:
Osteria di Porta al Cassero
Via Ricasoli, 32, 53024 Montalcino SI, Italien
Gretole, Riserva Ducale Oro Chianti Classico Riserva
Im Garten des Weinguts, welches einen beeindruckenden Chianti Classico herstellt, blüht ein sonderbarer Baum. Er trägt Früchte und Blüten zur gleichen Zeit. Auf der Fensterbank der herrschaftlichen Steinvilla sitzen bunte Katzen. Es ist ein besonderer Ort. Und hier entdecke ich genau den Wein, den ich zu meinem Wildschwein serviert habe (siehe hier).
Montemasso, eine spektakuläre Aussicht über Florenz
Einst stand an dieser Stelle ein Kloster. Von hier aus blickt man weit in die Toskana hinein. Über Felder, Florenz, Weinberg und die verschneiten Spitzen des Apennins. Im Kamin knistert das Feuer und zur Feier des Tages gibt es auch Perlendes im Glas. Einen Prosecco Superiore Valdobbiadene DOCG. Das ist stimmig, passt zu dem herrschaftlichen Ambiente. Hier oben, wo man quasi nicht von sein, sondern nur residieren sprechen kann, schmelzen die Perlen auf der Zunge. Dazu ein Grissini, ein Stück Parmesan. Hungrig bin ich nicht. Aber gehört einfach dazu. Es ist feudal. Genau so muss es sein.
über das Glück, in der Toskana zu sein..
schon oft bereiste ich die Toskana, früher mehr als heute. Heute ist es mir meist zu voll. Doch im November, da kann man noch den Charme erleben, wie es ohne die Touristenbusse ist. Sicher, auch Florenz ist zu dieser Zeit nicht frei davon, doch man spürt, dass diese Region wieder den Menschen gehört, die dort leben. Es ist schön, ein Teil davon zu sein.
Hinweis: zu dieser Reise wurde ich von dem Weinproduzenten Ruffino eingeladen. Meine Meinung ist trotzdem meine eigene. Und ich schreibe nur über das, was mir auch schmeckt.
Ich weiß jetzt, wie der Baum heißt: Corbezzolo. Westlicher Erdbeerbaum. Den will ich!:))
Ah! Tausend Dank. Das Rätsel ist gelöst.