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Es ist soweit, ich besitze endlich einen eigenen Grill! Vorhang auf, Premierenstimmung. Das Schnuckelchen ist bereit. Über die Jahre habe ich eine schier unglaubliche Menge an Gewürzen für Rubs gesammelt, wohlwissend, dass es damit nicht ganz einfach wäre, genau das zu machen, wofür sie eigentlich gedacht sind. Zum Grillen nämlich. Ich habe sie immer mitgebracht, wenn irgendwo eine Grillparty veranstaltet wurde.
Geliebäugelt habe ich schon immer mit der „Perle aller Grills“, dem Big Green Egg. Zum ersten Mal gesehen habe ich ihn während meiner Reise nach Südafrika. Die sind ja da am Kap absolut vernarrt ins Grillen, dort Braii genannt. Ich war neugierig, denn schließlich kann man in so einem Grill nicht nur einfach nur grillen – man kann räuchern, Pizza backen und kochen.
Zuerst muss ich mich allerdings mit den Basisfunktionen auseinandersetzen. Ich und das hübsche kleine, grüne Ei müssen uns kennenlernen. Schließlich habe ich noch nie vorher an einem Grill gestanden. Reißen sich ja immer die Männer drum, was vermutlich seit Urzeiten in deren Genen so verankert ist. Wohlgemerkt, ich spreche hier nicht von Raclette Grills, die man auf den Esstisch stellt.
Feuer, richtiges Feuer. Und Holzkohle.
Jetzt bin ich ja nicht so der Typ, der sich gerne Handbücher durchliest, eher bin ich der Meinung, dass gutes Design selbsterklärend sein muss. Trotzdem habe ich mir einige Video Anleitungen auf youtube angeschaut. Für solche Anleitungen liebe ich diesen Medium. Und schließlich sollte nichts schiefgehen bei meiner Premiere.
Für mich war sofort klar, dass ich endlich einmal das machen wollte, worauf ich schon seit langer Zeit hin schmachte. Japanisch Grillen. Nicht dass die Japaner beim eigentlichen Grillprozess irgendetwas anders machen, und sie hauen auch nicht bei jeder Gelegenheit Kobe Rind auf den Grill, sie würzen das Fleisch, bereiten es mit den typischen Zutaten wie Soja Sauce, Sake und Reiswein darauf vor. Was dabei herauskommt ist einfach atemberaubend gut.
Der Geschmack von Feuer und Umami
Für dieses Gericht habe ich ein Dry Aged Roastbeef Steak vom Hereford Rind, bestes Irish Beef, verwendet. Der Geschmack dieses Fleisches überzeugt mich – hocharomatisch, mürbe und gut gereift. Zu dünn durfte es auf gar keinen Fall geschnitten sein, sondern ordentlich dick, gerne auch noch mit einem Fettrand. Das gibt Aroma. Mariniert und während des Grillens bestrichen wird es mit einer Gyu Dare Marinade, was im Japanischen einfach nur soviel wie „Rindfleisch-Sauce“ heißt. Sie besteht aus Soja Sauce, Sake, Mirin und Reisessig.
Gegrilltes Fleisch mit dem Geschmack von Holzkohle, nur gewürzt mit ein paar Meersalzflocken, an sich ist schon großartig, ein Erlebnis wird es jedoch, wenn auch diese Marinade als würzige Umami Bomben ihren Beitrag leistet. Die Aromen des Feuers verbinden sich mit der leichten Süße des Reisweins und den runden Tönen der Soja Sauce. Es ist Magie.
Auf Anhieb perfekt
Alles, was es brauchte, war ein wenig Geduld, bis der Grill die gewünschte Temperatur erreicht hatte. Hibbelig starrte ich auf das Thermometer an seiner Außenseite. Endlich. Es war soweit. 5 Minuten von jeder Seite, dann etwas ruhen lassen, nochmal bestreichen und von jeder Seite ein weiteres Mal kurz auf den gusseisernen Rost. Das Fleisch war zartrosa und von einem umwerfenden Aroma.
Dazwischen habe ich mich um die Tomaten gekümmert. Die brauchen wirklich nur ein paar Minuten, bis sie fertig sind. Und was dieser zitronige Pfeffer aus Japan mit ihnen macht, ist grandios.
Glücklich verschloss ich das Big Green Egg (MiniMax) wieder und sonnte mich im Ruhm meines ersten Grill-Erlebnisses. Oh ja – es werden noch viele folgen.
Für Vier
1,2 kg Hereford Roastbeef Rumpsteaks Dry-Aged (à 250 – 300 g)
Gyu Dare Marinade
3 EL gute Soja Sauce
2 EL Mirin
1 EL Sake
1 El Reisessig (Genmai Su)
für die gegrillten Tomaten
2 große Ochsenherztomaten
1 TL Sancho Pfeffer
1 TL Togarashi Gewürz (aus dem Asialaden)
Meersalzflocken
für den Spinat Sesam Salat
700 g Spinat
1 walnussgroßes Stück Ingwer, gerieben
1 EL Sesammus (Tahini)
1 TL geröstetes Sesamöl
2 EL Soja Sauce
eine Prise Zucker
weißer Sesam
Das Fleisch auf Zimmertemperatur bringen.
Die Marinade anrühren und das Fleisch damit bestreichen. Etwa eine Stunde ruhen lassen.
Die Tomaten in dicke Scheiben schneiden.
Den Spinat waschen und nass mit einer Prise Salz in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze zusammenfallen lassen. Abgießen und abtropfen lassen und vorsichtig auspressen.
Das Dressing für den Salat anrühren und mit dem Spinat vermischen. Mit Sesam bestreuen.
Den Grill auf 170° anheizen.
Das Fleisch von jeder Seite 5 Minuten grillen, vor dem Wenden wieder mit der Marinade bestreichen.
Auf einem Teller kurz ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die Tomaten auf den Grill legen, mit Salz, Sancho Pfeffer und Togarashi Gewürz bestreuen und etwa 1 Minute auf jeder Seite grillen.
Das Fleisch noch einmal für ein paar Sekunden auf den Grill legen, dann in Scheiben schneiden und mit den Tomaten und dem Spinat anrichten.
*Hinweis: der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Irish Beef und Big Green Egg. Im Artikel werden die Produkte genannt und die Webseiten der Kooperationspartner verlinkt.
Ach, mit dem Big Green Egg liebäugle ich auch. Und wenn man sich einmal verliebt hat sieht man die – wie hast du es so schön genannt – Perle aller Grills immer wieder bei Bekannten und vor allem in deutschen Restaurantküchen und schmachtet und träumt…
Dein Rezept klingt richtig spannend! Einen ähnlichen Spinatsalat haben wir beim japanischen Kochkurs in Kyoto zubereitet und auch die Ochsenherztomaten klingen spannend abgeschmeckt. Schöne Kooperation!
Hab einen schönen Abend!
Viele Grüße, Corinna | http://www.schuesselglueck.de