Es gibt da dieses Butternut Kürbis Trauma. Zusammen mit anderen Foodblogger besuchten wir ein Kloster in Oberfranken. Nicht aus spirituellen Gründen, vielmehr wegen der Klosterküche. Wir durften auch gleich loslegen, frei nach dem Motto, wenn der Herr uns schon Hilfskräfte schickt, dann sollen sie auch was tun. Dachte sich der Küchenchef, und ließ uns allein mit einem Berg Butternut Kürbisse. Schälen und in Scheiben schneiden lautete die Ansage. Eigentlich war das nicht so geplant. Wer also schon immer mal das Leben in einer Klosterküche erleben wollte – hier ist es. Mit stumpfen Messern gesegnet, rückten wir also den Kürbissen zu Leibe. Der Berg wurde nicht kleiner. Immer wenn ein Stück des Tischs zu sehen war, gab es Nachschub. Nach einer Stunde schmerzte die Hand. Der Küchenchef ward nicht mehr gesehen. Ergeben schälten und schnitten wir weiter. Die erste Blase am Handballen war nicht mehr aufzuhalten. Wir wandelten auf diesem schmalen Grat zwischen dem unüberhörbaren Grollen, dessen Takt das Stimmungsbarometer vorgab und einem heiteren Wahnsinn, bedingt durch die frühe Stunde und mangelndem Schlaf. Ich weiß nicht wer von uns als erstes dem Blödsinn erlag, aber plötzlich mussten wir einfach nur noch lachen. Lachen, dem kein Witz vorausgegangen war. Erschöpfung, Euphorie. Völlig sinnfreies Kichern, Glucksen, Lachen, bis die Bauchmuskeln auch noch weh taten.
Irgendwann war dann auch der letzte Kürbis geschnitten. Und meine Liebe zum Butternut war erloschen. Wehe dir, du elendes Gewächs, wenn du mir noch einmal unter die Augen kommst. Es dauerte fast ein Jahr. Seine Artgenossen Hokkaido und Muskat blieben glücklicherweise unberührt von dieser Abneigung. Bis zwei niedliche kleine Butternuts plötzlich gestern im Bioladen meine Aufmerksam wollten. Vorsichtige Annäherung. Sollen wir? Und weil der Butternut nun nicht gerade eine Sinfonie an Aromen mit sich bringt, wurde er mit Käse und Kräutern im Ofen knusprig geröstet. Und ja, das hat uns wieder versöhnt.
Für Zwei
1 mittelgroßer Butternut Kürbis
1 Zehe Knoblauch, fein gehackt
7 Salbei Blätter, fein gehackt
4 EL geriebener Parmesan
4 EL Panko Brösel (asiatische Semmelbrösel, alternativ gemahlenes Weißbrot)
Salz
frisch gemahlener Muskat
2 Zweige Thymian, Blättchen gezupft
2 EL Olivenöl
Den Ofen auf 190° vorheizen.
1. Den Kürbis schälen und bis zu dem Kerngehäuse in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Kürbisscheiben in eine Schüssel geben, das Olivenöl dazugeben und mit den Händen gut mischen, so dass alle Kürbisscheiben gut mit dem Öl umhüllt sind.
2. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und mit Salz bestreuen.
3. Die Panko Brösel mit dem Parmesan, den Kräutern, Knoblauch und dem Muskat mischen und über die Kürbisscheiben streuen.
4. 35 Minuten im Ofen backen.
Lauwarm servieren.
Dazu passt ein Kopfsalat mit einer klassischen Vinaigrette.
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