Ja, wir tun es, denn ignorieren kann man diesen Abend ja nicht. Wir lassen die Korken knallen. Schließlich war 2015 ein tolles Jahr und wenn nicht, dann erst recht. Es ist vorbei! Wir feiern Silvester. Ob man es nun mag oder nicht, dem Druck des Feiern-Müssens kann man sich schwerlich entziehen. Es wird Champagner, Sekt und alles was noch im Glas perlt, gekauft, es werden Häppchen angerichtet und aufwendige Menüs gekocht, oder gleich der Tisch im Restaurant mit anschließender Party bestellt. So war es immer, so wird es auch dieses Jahr sein. Ein letztes Mal in diesem Jahr lassen wir es so richtig krachen, schließlich haben wir uns das verdient. Wehmütig denke ich zurück an die Zeiten, wo eine Party schmeißen noch üblich war, wo es keinen juckte (außer den Gastgeber vielleicht), dass die Wohnung, respektive die Küche, denn da ist es ja immer am nettesten, verwüstet wurde. Wo man früh am Morgen, vergeblich nach einem Taxi suchte und frierend in der Kälte durch die von Böllern geschwefelte Luft stapfte.
Natürlich kann man auch ohne Alkohol feiern. Richtig, man kann. Dann erspart man sich den Katzenjammer am nächsten Morgen. Für alle anderen gilt – die Kopfschmerztablette vor dem Zubettgehen ist nicht genug. Der Körper will mehr. Er braucht Vitamine und Mineralien. Alle Jahre wieder, überall auf der Welt.
Deshalb habe ich in diesem Jahr einfach mal die besten Tipps aus den verschiedenen Ländern zusammengesammelt.
Auf dass ihr, meine lieben Leserinnen und Leser, den Neujahrsmorgen mit einem Hurra begrüßt (oder ihn zumindest halbwegs gut übersteht).
Ich wünsche euch allen das Allerbeste für das Neue Jahr. Möge es glücklich, genussvoll und friedlich sein.
Deutschland (ganz im Veggie Trend)
Stephan Hinz, Cocktailgott und Buchautor (hier geht es zur Rezension seines Cocktailbuchs) setzt auf die pure Kraft der Gemüse. Sein Smoothie „Don Funnie“ ist Lebenskraft pur:
1 Birne
1 Apfel
½ Rote Bete
1 Karotte
1 TL Sesamöl
150 ml Rote Bete Saft
200 ml Wasser
2 cm Ingwer
1 Prise Salz
Obst und Gemüse grob zerkleinern, Ingwer schälen und ebenfalls grob zerkleinern. Alle Zutaten im Standmixer pürieren. Wer dem Smoothie sämig mag, der streicht alles durch einen Sieb.
Japan (mein ganz besonderer Favorit)
Wie könnte es anders sein? Miso ist DAS Allheilmittel schlechthin. Eine Misosuppe am morgen gibt dem Körper die Mineralien zurück, die er eingebüßt hat und weckt die Lebensgeister. Und wer es ganz richtig machen will, dem empfiehlt der traditionelle Bio Hersteller MUSO aus der Gegend um Osaka, eine Umeboshi zu essen, bevor man mit dem Trinken beginnt. Diese in Salz und Shiso fermentierte Pflaume soll allem (alkoholischen) Übel vorbeugen.
1 EL Misopaste
Heißes Wasser
(den Tofu sparen wir uns heute)
Misopaste in eine Suppenschale geben mit heißem Wasser übergießen, rühren. Fertig.
USA (ich nenne sie „Bloody Mary reloaded“)
Tomatensaft mit Wodka und Fleischbrühe sind hier die Zutaten, mit denen wir dem Druck im Kopf zu Leibe rücken. Ein bewährtes Mittel und eine Mischung aus Bloody Mary und Prairie Oyster.
½ TL Zitronensaft
½ TL Worcestershire Sauce
3 Prisen Salz
3 Prisen Pfeffer
6 cl Wodka
100 ml Tomatensaft
40 ml Fleischbrühe
Alles zusammen mischen, schütteln und runter damit!
Schweden (Bloody Swedish Blonde)
Die Schweden nehmen es genau mit dem Namen Aquavit (lat. aqua vitae ‚Wasser des Lebens‘) und setzen ebenfalls auf die bewährte Mischung Tomatensaft mit Schuss.
3 cl Aquavit
125 ml Tomatensaft
1 Prise geröstete und gemahlene Fenchelsamen
20 ml frisch gepresster Zitronensaft
1 großzügige Prise gemahlener Kümmel
1 Streifen Schale einer unbehandelten Zitrone
Salz und Pfeffer nach Belieben
Den Aquavit mit dem Fenchelsamen und Tomatensaft in einem Rührglas zusammengießen und sanft kreisen lassen. In ein mit Eiswürfeln gefülltes Longdrinkglas füllen und den Zitronensaft hinzufügen. Mit der Zitronenschale, dem Kümmel, Salz und Pfeffer garnieren.
Frankreich (Bâtonnet)
Was dieser Drink mit einem Gemüsestäbchen (Bâtonnet) gemein haben soll , ist mir schleierhaft. Gemüse kommt hier jedenfalls nicht vor. Die zweifellos „härteste“ Anti-Katervariante kommt mit ordentlich Cognac und Weißwein daher.
3 cl Cognac
9 cl Weißwein (da steht doch bestimmt noch was rum
2 Zimtstangen
Tonic Water
Cognac und Weißwein in ein mit Eis gefülltes Becherglas gießen, die Zimtstangen zerkleinern und ins Glas fallen lassen. Das Ganze mit Tonic Water aufgießen.
Auf euch! Nach dem Rausch ist immer vor dem Rausch.
Ich freue mich natürlich auf eure Rezepte und Tipps, wie und womit man den Morgen danach am besten übersteht.
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