6. August 2016

[La Route: Vom Mittelmeer an den Atlantik #1] Montpellier – von bezaubernden alten Gassen, Lavendel Macarons und junger Küche

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Ich habe keine Vorstellung von Montpellier, ich hätte mich ja ein wenig einlesen können, habe ich aber nicht. Ich will die Stadt mit offenen Sinnen aufnehmen. Das erste, was ich bemerke ist das Licht. Das Licht ist anders als zuhause, es strahlt irgendwie mehr. Ich bin am Mittelmeer.
Auf dem Weg vom Flughafen in die Altstadt höre ich schon die Zirkaden. In den Büschen neben der Straße singen sie ihr eintöniges Lied und doch ist es in diesem Moment das schönste Geräusch, das ich mir wünschen kann. Mein Hotel liegt direkt an dem großen Place de la Comédie. Von hier sind es nur ein paar Meter bis zum historischen Kern der Stadt. So schnell kann ich meine Koffer kaum abstellen, wie es mich in diese Gassen zieht. Lauschige kleine Plätze, überall kleine Cafés, ich will mich einfach nur irgendwo hinsetzen, den Schatten genießen. Aline hat andere Pläne für mich. Wer diese Stadt entdecken will, der muss es mit der Zunge tun. Aline ist meine Genussführerin an diesem Tag. Angefangen mit der hier verehrten Luques Olive und dem frischen Olivenöl, das daraus gewonnen wird. Weiter mit cremigem Ziegenkäse, dazwischen Macarons mit Lavendel und Brot vom besten Bäcker Frankreichs. Danach Auberginencremes. Das ist alles erst der Anfang. Die bezaubernden alten Gassen, der mediterrane Charme der kleinen Geschäfte, alles prallt mit voller Wucht auf meine Sinne.
Ich setze mich in ein Café, bestelle mir einen Suze und lasse meine Gedanken einfach nur treiben, komme an, beobachte die Schatten den Bäume im goldenen Licht des späten Nachmittags. Noch am Vormittag das regnerische München und jetzt plötzlich eine andere Welt.
Der Himmel strahlt noch immer in tief dunklem Blau, als ich zurück zu meinem Hotel laufe.

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Gebt mir Sablés!

Wieder bin ich nur kurz in meinem Hotel, ein wenig frisch machen und schon zieht es mich wieder zurück in die Gassen. Die ersten Bars öffnen und weiche Abendluft liegt über der Stadt. Ich verlaufe mich nicht, finde genau wieder dorthin, wo bereits 3 junge Herren auf mich warten. Arthur, Pierre und Cyril haben vor zehn Monaten ihr Restaurant eröffnet. Ånga – Dampf – heißt es. Natürliche Küche, regionale Produkte mit einem asiatischen Touch.
Als ich ankomme ist alles leer.
„Komm, setz dich doch einfach ein bisschen zu uns“, meint Arthur und macht mir ein Bier auf. Dann dämmert es mir, ich bin zu früh. Eingestellt auf halb acht, will außer mir hier noch keiner was essen. Also setzen wir uns einfach an einen der Tische vor dem Restaurant und plaudern. Immerhin ganze zwanzig Minuten lang, dann kommen die ersten Gäste. Plötzlich geschäftiges Treiben.
Ich bestelle Entrecote auf asiatischen Nudeln und ein köstliches Kunstwerk steht plötzlich vor mir. Rosa gebratenes Fleisch in feinen Scheiben, Reisnudeln mit verschiedenen Gemüsenudeln gemischt, Shisoblätter und Mizuna. Und den Nachtisch solle ich auf gar keinen Fall verpassen, meint Cyril. Die selbstgemachten Sablés mit einer Mousse aus weißer Schokolade und Aprikosen mit Rosmarin gekocht. So einfach, so genial und umwerfend französisch.

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die sympathischen Jungs aus dem Ånga

Anga

Unterwegs im Künstlerviertel

Am nächsten Morgen lasse ich mich einfach treiben, meide bewusst die breiten Gassen und gönne Google Maps einfach mal eine Pause. Völlig egal, wohin ich jetzt laufe in diesen alten Gassen, hier ist alles schön. Ich laufe, wohin mein Bauchgefühl mich treibt. Und wie fast immer in solchen Situationen, stehe ich dann entweder vor einem grandiosen Feinkostladen oder in wie in diesem Fall vor einem Laden mit bezaubernder Keramik. Nicht nur Keramik, alles Mögliche. Taschen aus Blättern und besonderem Schmuck. Touristen sind hier plötzlich auch nur noch wenige. Über der Straße spannen sich bunte Fähnchen, es gibt schräge Second Hand Läden. Auch die Cafés sind noch eine Spur lässiger. Fast scheint es, als habe alles hier nochmal einen Gang zurückgeschaltet. Ich setze mich in eine Bar und bestelle einen Café au Lait. Man sollte immer in solchen Momenten an solchen Orten sich hinsetzen und die Menschen beobachten. Einfach anhalten und den Augenblick genießen. Genau das tue ich in diesem Moment. Wie oft passiert es einem, dass man sich auf Anhieb so wohl fühlt, dass man am liebsten bleiben möchte? Sich vorstellt, wie man hier lebt und morgens da vorne an der Ecke sein Baguette kauft. Ich male das Bild in meinem Kopf. Ach Montpellier, du machst es mir so einfach, mich in dich zu verlieben.
Und später? Später werde ich mich in die Tram setzen und ans Meer fahren..

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Adressen:

Übernachten
Grand Hôtel du Midi***
22 boulevard Victor Hugo
34000 Montpellier
www.grandhoteldumidimontpellier.com

Essen
Ånga
« Poissons, viandes et légumes de producteurs locaux mis en valeur par la cuisson vapeur haute-pression » was soviel heißt wie, Fisch, Fleisch und Gemüse von lokalen Erzeugern im Dampf gegart
19 rue du Palais des Guilhem, 34000 Montpellier
https://www.facebook.com/restaurant.anga

Einkaufen
L’Oulivie – beste Olivenöle aus der Region
Place de la comédie, Montpellier
www.olivie.eu

De La Luce
Kunst, Objekte und Keramik
2 Rue Saint-Come
www.delaluce.com

Grisettes, Lakritzbonbons, die typische Spezialiltät aus Montpellier gibt es in allen kleinen Feinkostgeschäften

die beste Bäckerei
Des Rêves et du Pain
10 rue Eugene Lisbonne, 34000, Montpellier
www.facebook.com/boulangeriedesrevesetdupain

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Hinweis: Mit diesem Beitrag nehme ich am French City Award 2016 teil. Die Reise wurde von Frankreich Tourismus und Montpellier Tourismus unterstützt. Alle Eindrücke sind meine eigenen.

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