das Geheimnis italienischer Sommertage
Die Zeit für beste Tomaten ist endlich gekommen. Dick und fett liegen die Ochsenherz Tomaten an den Marktständen. So eine Tomate kann schon mal locker 400 g auf die Waage bringen. Ich mag diese Sorte am allerliebsten, ganz besonders, weil sie so fleischig ist. Perfekt für eine schnelle Sommerpasta. Natürlich liegt die Versuchung nah, dass man einfach ein Glas mit Tomatensauce aufmacht und diese über die Nudeln gießt. Aber nein – Ziel verfehlt. Keine fertige Sauce der Welt ist so gut wie eine pürierte Sauce aus frischen Tomaten. Der Tomatengeschmack ist absolut unverfälscht.
Im Sommer ist die Lust ohnehin nicht sonderlich groß, mehr Zeit als unbedingt notwendig in der Küche zu verbringen. Und ein Teller mit dampfend heißer Sauce ist ebenfalls nicht die erste Wahl, wenn die Temperaturen an der 30°c Marke kratzen. Nur Salat kann da schnell mal öde werden. Also lauwarm. Ich bin ein riesiger Fan von lauwarmem Essen. Lauwarm garantiert das volle Geschmackserlebnis. Die Idee: heiße Nudeln treffen auf kalte Sauce und kalte Burrata.
Die Burrata repräsentiert hier den „Extra-Glamour“, sowohl optisch wie auch geschmacklich. Bei den frischen Kräutern ist Basilikum die erste Wahl, Oregano passt aber auch gut. Ich gehöre leider nicht zu den Menschen, denen es vergönnt ist, einen Topf mit Basilikum länger als eine Woche am Leben zu halten. Zwar führe ich ihnen regelmäßig Wasser zu, aber im Grunde genommen schaue ich dem kleinen Busch beim Verenden zu. Schnelles Abernten heißt da die Devise. Seltsamerweise gedeiht Thai-Basilikum und dunkles Basilikum ganz hervorragend in meinem Hochbeet. Nur dieses ganz normale Basilikum ist nicht mein Freund. Also kaufe ich jetzt entweder einen Topf oder einen Bund auf dem Markt.
Und das tue ich grad öfters – allein wegen dieser schnellen, genialen Sommerpasta.
frische Tomatensauce ohne Kochen
Für Zwei
1 große Ochsenherztomate (etwa 350g)
½ TL Knoblauchpulver
3 Zweige Basilikum
1 EL Crème fraîche (optional)
1 TL Chili Sauce (oder Crispy Chili Oil, Harissa passt auch gut)
½ TL Meersalz
250 g Pasta
2 Kugeln Burrata
frisches Basilikum und/oder Oregano Blättchen zum Bestreuen
Die Tomate grob würfeln und zusammen mit dem Knoblauchpulver, Basilikum, Salz und Crème fraîche in einen Standmixer geben und pürieren. Abschmecken und je nach Gusto noch ein bisschen Salz hinzufügen.
Die Nudeln nach Packungsanweisung in Salzwasser kochen und abseihen. Auf Tellern verteilen.
Mit der kalten Sauce begießen und die Burrata daraufsetzen.
Mit Basilikum und Oregano bestreuen.
Wer mag, gibt noch frisch gemahlenen Pfeffer drüber. Lauwarm genießen.
Erinnert mich ein wenig an die Tage nach dem heißesten Tag des Jahres vorletzte Woche. Ich war im HomeOffice und machte mir dann zum Mittag eine Gazpacho, lecker, aber viel zu viel (ein wenig Rumfort-Methode* war drin). Tomate, Paprika, Chili, Zwiebel, Knoblauch, … und ein kräftiger Pürierstab. Ein Teil der fertigen Suppe (mit ein paar Eiswürfeln) brachte mich über den Tag, den Rest gab es am Folgetag über Pasta … Auch lecker.
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*) alles was RUMlag und FORT musste
Lieber Dirk,
Rumfort… großartig. Danke für diese Wortentdeckung.
Das ist das Grundprinzip meiner Küche.
liebe Grüße
Claudia
Kanntest Du noch nicht? Das ist doch so 80er … Da biste wahrscheinlich noch zu jung für. ;-)