11. April 2021

Rehschnitzel Sichuan Style

2 Kommentare

Alle paar Monate steht ein Jäger auf dem Wochenmarkt und verkauft Wild. Ich kaufe sehr gerne bei ihm. Jetzt denken ja viele von uns an Wild, wenn draußen Schnee liegt und es auf die Feiertage zugeht, das tue ich auch, aber er hat mir mal erklärt, dass mit die beste Zeit für Wild der Mai sei. Dann werden die Maiböcke geschossen. Und gibt es zu viele davon, muss der Bestand dezimiert werden, sonst leidet der Wald. Während also viel von diesem Fleisch gleich in den Tiefkühler wandert, habe ich mir heute vorgenommen, doch mal so ein superzartes Wildfleisch auf asiatische Art zuzubereiten. Das ist naheliegend, denn jetzt gibt es bereits wieder die ersten Zuckerschoten und die wollte ich schon immer mal mit Wild kombinieren. Reh mit Austernsauce mag auf den ersten Blick kühn klingen, aber ich kann voller Überzeugung behaupten, dass das ganz hervorragend zusammenpasst. Was an der ganzen Sache wirklich wichtig ist, ist das Gemüse, besonders den Kohl und die Möhre, in sehr feine Streifen zu hobeln. Mein Liebling ist hier eine japanische Mandoline. Als ich vor etwa zwei Jahren in einem japanischen Messerladen in Paris war, überzeugte sie mich so sehr, dass ich sie nie wieder hergeben möchte. Man muss dafür nicht nach Paris fahren, es gibt sie auch online zu bestellen (siehe Link unten). Das Ding ist höllisch scharf und macht sensationell dünne Gemüsestreifen. Das Gericht ist schnell gemacht und wer dazu noch einen Gurkensalat mit Chili und Koriander serviert, und davor vielleicht noch ein paar Wantans in Brühe, der hat ein Menü für Gäste ohne viel Stress. Stressig ist höchstens, dass es momentan mit den Dinner Partys immer noch mau aussieht, aber blicken wir mal hoffnungsvoll in den Mai.

Rehschnitzel Sichuan Style

Für Zwei

250 g Rehschnitzel
100 g Weißkohl
1 dicke Möhre
40 g Ingwer
3 Knoblauchzehen
80 g Zuckerschoten
80 g grüne Bohnen, möglichst dünne Prinzessbohnen
2 EL neutrales Pflanzenöl
Meersalz

Sauce
3 EL Austernsauce
2 EL Soja Sauce
1 EL Reisessig oder schwarzer Chinkiang Essig
1TL Zucker
½ TL Five Spice Gewürz
2 EL Maismehl

nach Belieben ein paar getrocknete rote Chilis
eine Handvoll geröstete Cashewkerne

ein paar Röllchen vom Grün einer Frühlingszwiebel (optional)

Die Rehschnitzel in knapp 1 cm dicke Streifen schneiden und leicht salzen.
Den Kohl in sehr feine Streifen hobeln.
Die Möhre ebenfalls in sehr feine Streifen hobeln. Am besten geht das mit einer japanischen Mandoline. (wer sich dafür interessiert: hier *)
Den Ingwer schälen und reiben. Die Knoblauchzehen schälen und mit dem Messerrücken zerdrücken.
Die Zuckerschoten waschen und in dicke diagonale Streifen schneiden.
Die Bohnen ebenfalls waschen, die Enden trimmen und in 2 cm lange Stücke schneiden.
Die Zutaten für die Sauce zusammenrühren.
Das Öl in einer Pfanne mit hohem Rand erhitzen und das Fleisch darin etwa 1 Minute scharf anbraten. Herausnehmen und auf einem Teller warmhalten.
Zuerst die Bohnen in die Pfanne geben und zusammen mit einem EL Wasser und einem EL der Sauce bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur etwa 3 Minuten dünsten. Danach das restliche Gemüse und die restliche Sauce dazugeben, gut umrühren, nochmal 1 EL Wasser dazugeben und bei geschlossenem Deckel einige Minuten dünsten.
Das Fleisch wieder hinzufügen. An dieser Stelle kämen jetzt die getrockneten Chilis zum Einsatz, für alle, die es schärfer mögen. Mit den gerösteten Cashewkernen und den Frühlingszwiebeln bestreuen.

Dazu Basmatireis servieren.

*Link ist ein Affiliate Link

2 Kommentare

  1. Schön farbenfroh und wieder ein Beweis dafür, dass man Reh nicht totkochen und mit Fett spicken muss… :-)

    Wild finde ich auch spannend, das ist so ziemlich das beste Fleisch: Wild lebende Tiere mit Platz, die nicht tagelang zu einem Schlachthof gefahren werden. Und wie Du schreibst, die Jäger schießen sie eh. Ich brauche auch mal eine gute lokale Quelle hier in der Region, hier schießen sie ja auch welche. Danke für die Erinnerung.

    Antworten
    • Sehr gern, liebe Barbara. Genau so sehe ich das nämlich auch.
      liebe Grüße
      Claudia

      Antworten

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