13. März 2018

Martinique – Kolibris, weiße Strände und ein kreolisches Huhn

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Gestatten, Claudia, die langsamste Autofahrerin der Insel. Ich und die Insel, wir lernen uns gerade kennen, da sollte man es langsam angehen. Während ich schon wieder mit achtzehn Stundenkilometern im ersten Gang einen steilen Berg hochfahre (Aussicht, yeah!), spüre ich die Blicke der Fahrer hinter mir. Sie bohren sich in meinen Rücken und versuchen meinen Fuß tiefer aufs Gaspedal zu drücken. Sorry Jungs, normal bin ich nicht so eine Schnecke, aber nachdem ich diesen Kleinwagen bereits zweimal abgewürgt habe, und ich diese Haarnadelkurven hier nun mal nicht kenne, gestatte ich euch, mich zu verwünschen. Trotzdem –  keiner hupt. Hat es ja auch scheinbar keiner eilig an diesem Sonntag Morgen auf Martinique und so zuckle ich entlang der Küstenstraße Richtung dem Grande Anse d’Arlet Strand. Manchmal fahre ich schuldbewusst in eine Parkbucht, damit die anderen zügig vorbeifahren können. Ehrlich, ich wiederhole mich gerne nochmal. Ich bin sonst nicht so. Aber sonst fahre ich ja auch eher durch den Süden Münchens, wo es mich schon aufregt, wenn einer mit fünfzig Stundenkilometern vor mir her fährt. Hier bin ich fremd. Hier kann hinter jeder Kurve die nächste Bodenwelle lauern (die sind ganz verrückt nach Bodenwellen, vermutlich gab es die im Dutzend günstiger) oder eine Aussicht, dass es einem mal kurz den Atem nimmt.

Sonnenaufgang mit Kolibri

Zuhause wo es noch kalt und von Frühling keine Spur ist, da träume ich oft von malerischer, tropischer Natur, wo Kolibris um üppige Hibiskusblüten kreisen. Hier ist es tatsächlich so. Ich stehe früh am Morgen auf meinem kleinen Balkon und beobachte den winzigen Vogel. Etwas in mir kreischt laut auf vor Freude. Zum letzten Mal habe ich vor vielen Jahren Kolibris in Honduras gesehen. Während ihre Flügel so schnell flattern, dass mein Auge sie nicht erfassen kann, bewegen sie sich graziös von Blüte zu Blüte. Bleib mein Kleiner, bitte. Doch schon ist er verschwunden, auf zur nächsten Blüte. Die Insel heißt ja nicht umsonst „Blumeninsel“.

Der frühe Vogel fängt…. erstmal gar nichts und schon gar kein Frühstück

Jetlag, du unerwünschter Reisebegleiter, es ist kurz nach 6:30 am Sonntagmorgen, mein Magen knurrt und alles um mich herum ist noch im Schlafmodus. Und so erlebe ich , wie die Sonne aufgeht, erlebe einen kurzen, vielleicht auf einen Quadratkilometer begrenzten leichten Morgenschauer und habe Hunger. In meiner Vorstellung sitze ich am Meer und schlürfe einen molligen Café au Lait, während ich auf die Wellen schaue. Ich setze mich ins Auto (immerhin kann ich sonntags in der Früh kaum jemanden mit meinem Schneckentempo quälen) und fahre zum ersten Strand. Mit schlafwandlerischen Bewegungen reinigen einige Fischer ihre Netze. Von Milchkaffee keine Spur. Selbst die Boote schaukeln noch ziemlich verschlafen in der Marina. Dann also weiter zum Le Diamant. Hier ist Aussicht zwar wirklich sagenhaft, aber noch immer kommt hier frühstücksmäßig nichts so wirklich in die Gänge. Immerhin es gibt eine Bäckerei. Dort schnappe ich mir einen Kaffee und eine Quiche und setze mich ans Meer. Die ersten bauen ihre Grills auf. Eine Stunde später qualmt und duftet es an jeder Ecke. Nach Huhn, Zimt und würzigem Essig. Göttlich. Ein unbeschreiblicher Duft. Ich will jetzt und sofort so ein kreolisches Huhn. Doch das dauert. Ich lasse mir eine Kokosnuss aufschlagen. Solange ich auf dieses blaue Meer starren kann, ist eigentlich alles gut. Selbst so ein Jetlag. Und ich schwöre, mit so einem kreolischen Huhn im Magen, fährt es sich viel leichter in den Kurven.

Wie es weitergeht…

Es wird noch viele Tipps zu Martinique geben, trotzdem wollte ich meine ersten 24 Stunden auf der Insel einfach festhalten. Immerhin bin ich zum allerersten Mal in der Karibik. In den folgenden Tagen werde ich noch live das Word Final des Ti Punch Cups erleben (Barkeeper aus der ganzen Welt haben sich hierfür qualifiziert), werde hoffentlich zum Experten für beste Rumcocktails avancieren, ich werde mich als totaler Fan von tropischen Blumen outen und natürlich die Küche der Insel erkunden. Ich kann es kaum erwarten.

 

Hinweis: Diese Reise erfolgt mit freundlicher Unterstützung von MartiniqueTourisme. Ganz ehrlich –  das ist total einfach sich in diese Insel zu verlieben.

 

 

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