13. Februar 2015

Blumenkohl-Kokos „Couscous“ mit kandierter Zitrone und
Zitronengras-Hühnchen

2 Kommentare

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Couscous aus Blumenkohl? Sofort nachdem ich den ersten Bissen im Mund habe, ist mir klar, dass ich das irgendwie nachmachen muss. Entdeckt habe ich die Kreation auf der Messe in Madrid und nie im Leben wäre ich darauf gekommen, dass man den Blumenkohl so fein schreddern kann, dass er wirklich irgendwie wie Couscous aussieht. Nach dieser brachialen Prozedur, wozu ein Mixer bzw. Cutter ausgesprochen hilfreich ist, ist alles Weitere kinderleicht.
Was mich an diesem Gericht absolut überzeugte, ist das Schnörkellose. Kein zusätzliches Chi-chi außer der kandierten Zitrone. Und wäre da nicht die Lust auf so ein klitzekleines bisschen fleischige Beilage, so könnte ich diesen Blumenkohl mit Kokoscreme jeden Tag essen. Ehrlich, das würde überhaupt nicht langweilig werden.
Und ich konnte dieses Gericht, bzw. den Besuch auf dem Markt sogar wunderbar als Vorwand hernehmen, dass ich in diesem Fall unbedingt eine besondere Schale brauche, die ich natürlich in genau dieser Ausführung nicht besitze. Bone-China – allein das Wort beschert mir einen Schauer über den Rücken. Edles Porzellan mit klaren Linien. Gut, ich höre ja schon wieder auf damit. Mögen alle Geschirrsüchtigen mir verständnisvoll zunicken, alle anderen konzentrieren sich auf den Inhalt.

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Trotzdem – aus gegebenem Anlass muss ich jetzt auf diesen besonderen Löffel zu sprechen kommen. Besonders schön ist er nicht und besonders praktisch schon gar nicht, aber er war das einzige, was ich einem ausnahmsweise wirklich freundlichen indischen Markthändler abgekauft habe. Ein einziger kleiner Löffel erschien mir so sinnlos und trotzdem mochte ich die Maserung auf Anhieb. Kokosholz. Ich nehme ihn wirklich gerne in die Hand und bin dankbar, dass er mich fast die ganze Zeit begleitet hat, während ich mit dem Roller über Goas Straßen düste.
Meist findet man an Souvenir Ständen eh nur unsinnige Schnitzereien, doch dieser kleine Löffel wollte mit auf meine weitere Reise. Vom Norden Goas in den Süden und wieder zurück. Bestimmt müsste ich nur zum nächsten Asiamarkt fahren, wo all seine Geschwister bereits warten, doch dieser Löffel ist nun mal aus Goa. Ich benutze ihn eher selten, muss man ihn doch mit der Hand spülen und irgendwie ist er im Mund auch zu groß. Aber in Zeiten, da Recall noch immer Science Fiction ist und Erlebnisse wirklich erlebt werden, erinnert er mich immer wieder an eine wunderbare Winterflucht in Indien.
Und so kommt also Kokos zu Kokos. Das eine in Form von Kokoscreme und das andere in Form eines Löffels. Erinnerungsessen also. An Madrid, an Goa und mit einer Prise Fernweh.

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Für Zwei
1 großer Blumenkohl
100 g Creme de Coco (Kokonussmus)
50 ml Kokosmilch
50 ml Gemüsebrühe
1 EL Kokosöl oder neutrales Öl
2 EL kandierte Zitrone
Meersalz
Saft einer kleinen Limette

250 g Hühnchenbrust
1 Stängel Zitronengras
3 Kaffirlimonenblätter
1 El japanische, helle Soja Sauce
1 knapper TL neutrales Pflanzenöl
frisch gemahlener Pfeffer

Daikonrettich Sprossen zum Anrichten

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die sicherlich ungewöhlichste Vertreterin der Zitrusfrüchte – Buddhas Hand (sehr aromatisch)

Die Hühnchenbrust in mundgerechte Stücke schneiden und zusammen mit den Limonenblättern und dem in sehr feine Ringe geschnittenen Zitronengras (die äußere Schicht dabei entfernen) in einen Plastikbeutel geben. Die Soja Sauce und das Öl dazugeben, verschließen und einige Stunden im Kühlschrank marinieren lassen.
Den Blumenkohl in Röschen teilen und in einen Mixer geben. Darauf achten, dass der Blumenkohl sehr trocken ist, sonst kann es batzig (bayerisch für zu cremig) werden. Impulsweise den Blumenkohl zerkleinern, bis die Größe von Couscous Körnern erreicht ist.
In einem Topf das Kokosöl erhitzen. Den Blumenkohl dazugeben und nach und nach das Kokosmus und die Kokosmilch unterrühren. Die Gemüsebrühe zu Schluss vor dem Abschmecken unterrühren. Ähnlich wie beim Kochen von Risotto immer schön rühren, bis der Blumenkohl ein wenig weicher geworden ist. Er sollte auf jeden Fall noch Biss haben.
Die Hühnchenbrust bei mittlerer Hitze sanft anbraten, dabei die Kaffirlimonenblätter entfernen.
Mit Pfeffer abschmecken und auf das Blumenkohl Couscous geben.

Anmerkung: In diesem Fall habe ich die Zitrone selbst kandiert. Ich hatte eine „Buddhas Hand“ geschenkt bekommen, die ich feine Scheiben geschnitten habe und in Zuckerwasser weich geköchelt und anschließend getrocknet. Da diese Zitronen sehr schwer zu bekommen sind eignet sich natürlich eine Amalfi Zitrone als Ersatz am besten.

Und wegen dem Erinnerung-Urlaubslöffel ist das jetzt ein Gericht für die liebe Dorothée, die gerade ihr fulminantes viertes Blog Jubiläum feiert.

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4. Geburtstags-Blog-Event - Souvenirs in der Küche

2 Kommentare

  1. Liebe Claudia,

    vielen Dank für den schönen Beitrag, bei dem das Souvenir so perfekt zum Gericht passt. Ich freue mich sehr darüber.

    Antworten
    • Liebe Dorothée, es ist mir eine Freude, bei deiner großen Jubiläums-Sause mit dabei zu sein. Und ich bin schon am Überlegen, ob vielleicht die japanische Schale aus New York auch noch einen Auftritt bekommt.

      Antworten

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