19. November 2017

Rosenkohl-Topinambur Gratin mit Orangenschmand und Walnüssen

1 Kommentar

November – die Felder liegen brach, Grau wölbt sich über den Himmel und die verblühten Sonnenblumen stehen da, wie Mahnmale. Krähen picken auf den ruhenden Äckern. Jetzt, wo es überall draußen in der Natur matschig ist, wo fast keine leuchtenden Farben mehr das Auge erfreuen, sind es der Kohl und die Wurzeln, die nun endlich zum Zug kommen. Kohl, ein paar Rüben und Wurzeln ist alles, was jetzt noch von draußen kommt. Gäbe es da nicht die Gewächshäuser.
Wer in den Supermarkt geht, erlebt keine Jahreszeiten. Stets liegen dort Tomaten, Zucchini, Papayas und frische Kräuter. Wir wollen alle die Zeiten nicht zurück, da es nur das gab, was gerade auf den Äckern wuchs, aber so ein bisschen Besinnung ist manchmal ganz gut. Unsere Großmütter füllten die Regale mit Eingemachtem, Kohl, Bohnen und manchmal auch Sommerfrüchte. Mittlerweile ist das mit dem Einmachen wieder angesagt. Ich mache gerne ein. Am liebsten Gurken.

Bio vom Hof

Ich war am Wochenende eingeladen auf einen Biohof in der Nähe von Freising (Naturgarten Schönegge), um genau das zu tun. Einkochen, Einwecken, Dörren und Entsaften. Hätte ich unendlich Platz in meiner Küche, hätte auch ich einen Entsafter (nein, damit meine ich nicht so eine schicke Maschine) und einen Einkochautomaten. Das große Aha-Erlebnis bei den Rezepten war da zwar nicht dabei, aber es weckte eine große Lust auf Kohl und Wurzeln. Nicht, dass das Verlangen danach besonderer Motivation bedarf, aber beim Anblick der Kohlköpfe, Kürbisse und Rüben verspüre ich den sofortigen Wunsch, etwas damit zu kochen. Rosenkohl zum Beispiel, wenn er nicht in einzelnen Röschen angeboten wird, sondern an den hochwüchsigen Stängeln. So bekommt man ihn leider nur auf dem Markt, doch es lohnt sich, denn somit ist er viel länger haltbar. Ich bin ein bisschen verliebt in diese Stängel, an denen die Röschen spiralförmig emporwachsen. Oben die Großen, unten die Kleinen.

Hallo Wintergemüse

Auf dem Heimweg konnte ich es nicht lassen, noch den Garten festzuhalten. Und natürlich die Felder mit den Sonnenblumen. Wie sie da so standen mit ihren verblühten, hängenden Köpfen. Traurig und dem Schicksal ergeben. Eine entkräftete Armee, alle den Blick in die gleiche Richtung geneigt. In Erwartung auf den Winter.

Ich habe mich gefreut, diese Eindrücke mit freundlichen Menschen zu teilen. Es ist immer wieder schön, neue Bloggerkollegen zu treffen.

Topinambur-Rosenkohl Gratin

Für Zwei
1 großer Stängel frischer Rosenkohl oder zwei gute handvoll Röschen
3 Tobinambur Knollen (jeweils etwa die Größe eines Hühnereis)
1 EL Butter
1 EL Rapsöl
Abrieb (von einer) und Saft von zwei unbehandelten Orangen
1 Becher (200 g) Schmand
1 TL Nama Shoyu (gute Soja Sauce)
eine Prise Piment d’Espelette oder Cayenne Pfeffer
50 g geriebener Parmesankäse
6 – 8 Walnüsse, frisch geknackt und grob zerhackt
Salz

Den Ofen auf 200° vorheizen.
Die Rosenkohl Röschen halbieren, die ganz kleinen ganz lassen. Den Topinambur schälen und in etwa 2- 3mm dicke Scheiben schneiden.
Eine ofenfeste Form mit der Butter ausstreichen.
Rosenkohl und Topinambur in die Form geben und mit dem Öl und einer Prise Salz bestreuen.
Für ca. 10 Minuten in den Ofen geben.
In der Zwischenzeit den Orangensaft in einem kleinen Topf zusammen mit der Soja Sauce auf die Hälfte einkochen lassen. Piment d’Espelette dazugeben.
Die abgeriebene Schale der Orange mit dem Schmand glattrühren und leicht salzen.
Die Form aus dem Ofen nehmen, zuerst den eingekochten Orangensaft darüber gießen, Walnüsse darüber streuen und dann den Schmand darauf verteilen. Mit Parmesankäse bestreuen.
Nochmal für 20 Minuten in den Ofen geben.

 

1 Kommentar

  1. Das Rezept kommt genau zur richtigen Zeit, ich habe noch Topinambur und Rosenkohl…Danke fûr die Inspiration!

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