27. Mai 2013

Pre-Tasting des "Ardbog" – Islay Malt Whisky vom Allerfeinsten

6 Kommentare

ArdbegEin guter Malt Whisky ist nichts, was man einfach mal so wegspült. Zuerst saugt die Nase den torfigen Geruch ein, sendet seine Signale und Bilder ans Gehirn und dann erst ist die Zunge dran. Langsam tastet sie sich vor, der erste Schluck breitet sich im Mund aus. Schlucken. Einatmen. Ausatmen. Glück.

Vor etwa 20 Jahren entdeckte ich meine Liebe zum schottischen Whisky, eroberte mir die Highlands, die Lowlands und die Inseln. Auf der Isle of Islay bin ich dann hängengeblieben. Geschmacklich zumindest. In Schottland selbst war ich noch nie. Es war genau der Geschmack, in dem alle glücklichen Bilder einen willkommenen Hafen fanden. Torfig, rauchig, ein Hauch von Salz, Vanille, Eichenfässer manchmal auch cremiger Pudding mit ein wenig Zitrone und Marzipan.

Als ich die Einladung zum Pre-Tasting des begehrten „Ardbog“, eine limitierte Abfüllung der Ardbeg Distillery, bekomme freue ich mich riesig. Offiziell kommt der „Neue“ nämlich erst am 1. Juni in den wohlsortierten Handel. Der Name „Ardbog“ ist eine Huldigung an die Torfmoore der kleinen Insel, den Bogs.

Und so übte ich bis dahin fröhlich den schottischen Trinkspruch „slàinte mhath!“ (ja, auch ihr werdet YouTube bemühen müssen, um zu wissen wie man es aussprechen kann). Es heißt „gute Gesundheit“ und spricht sich ungefähr slaansche waa [slɑːndʒə ˈva].

Das Wetter passt hervorragend an diesem Tag. Es schüttet aus Eimern und ist wie immer zu kühl für diese Jahreszeit. So stelle ich mir auch gerne die Isle of Islay vor. Nicht gerade mit 200 Sonnentagen im Jahr gesegnet. Schottisch eben. Vermutlich tue ich ihr unrecht. Die Bar Gabányi, wo die Verkostung stattfindet ist dunkel, kuschlig und bietet das passende Ambiente. Die Augen brauchen weniger lang, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, wenn es draußen eh schon trübe und düster ist.

Zum Auftakt gibt es erst einmal einen Cocktail. Zum Ankommen. Um den Gaumen einzustimmen. Ich gebe gerne zu, dass dies mein erster Cocktail mit Single Malt Whisky ist. Ansonsten trinke ich ihn pur. Natürlich nicht mit Eis. Ab und zu ein paar Tröpfchen Wasser, das verschafft den satten Prozenten mehr Raum und mildert die Schärfe. Doch „Blood & Sand“ ist köstlich, frisch und gibt einen ersten Vorgeschmack auf das rauchige Aroma. Das Torfige. Natürlich schreibe ich mir auch sofort das Rezept dafür auf: BloodSand

3 cl Ardbeg (Ten years) * 2 cl Kirschlikör (Cherry Heering) * 2 cl roter Wermut * 3 cl frisch gepresster Orangensaft   mit Eis geschüttelt und in ein gekühltes Glas abseihen

Auf dem Weg zum heiß ersehnten Ardbobg sind jedoch noch einige Etappen zu bewältigen. Sie heißen „Ten“, „Uigeadail“ und „Corryvreckan“ – die populärsten Vertreter der Ardbeg Kollektion. Wir sinnieren über salziges Karamell, Marzipan und Nüsse. Schinken und Schokolade ist auch dabei.

Dann erst kommt der Ardbog ins Glas. Ich entdecke Lavendel, Bitterschokolade und Sherry. Und er ist weniger rauchig, wie der Rest seiner Familie. Ein Whisky, um sich dem Torfgeschmack anzunähern. Eine elegante Dame, die gefällt.

Und alle, die jetzt mit den Hufen scharren und diese Dame kennenlernen möchten, müssen nur noch bis zum 1. Juni warten. Dann ist weltweiter Ardbog Day.

Slàinte!

Noch mehr Lesenswertes vom Ardbog bei: culinary pixel, Küchenjunge, Feed me up before yougogo

 

6 Kommentare

  1. Hmmmmm, ich kriege schon wieder Lust…. versuchst du dir denn am Samstag eine Flasche zu besorgen??

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  2. Liest sich schon mal sehr vielversprechend. Zu dem Apero lade ich mich mal ganz frech bei Dir ein :-).

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    • Be my guest! Außer dem roten Vermouth ist alles vorhanden – aber nicht mehr lange. Wird Zeit, dass der Shaker mal wieder entstaubt wird.

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  3. Darf heute Abend in Köln probieren! Ich bin so gespannt! ;) Der Ardbeg Alligator letztes Jahr war schon sehr geil!

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    • Yes! Dann wünsche ich dir schon mal viel Spaß! Islay-Malt-Lovers unite!!!

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