Wir leben im Jahr 2013, dem Jahr der Forelle. Zumindest wenn es nach der Petri Stiftung geht, welche alljährlich zum Schutz seiner Art einen Heimatfisch kürt. Nicht in allen Fällen ist ihr dies gelungen, das mit dem Schutz. Der Nordseeschnäpel hat es leider nicht geschafft. Ich habe ihn nicht einmal gekannt.
Die Forelle hingegen kenne ich umso besser. Nicht nur, wie ihr vielleicht vermutet, geräuchert mit Meerrettichsahne auf Toastbrot. Nein. Am liebsten ist mir die Forelle, wenn ich ihr draußen begegne. Ich in langen Wathosen und kalten Füßen im Wasser stehend, sie versteckt hinter einem Stein oder in einem Gumpen lauernd. Dann versuche ich sie auszutricksen. Werfe ihr eine leckere Fliege vors Maul. Und sie lacht mich aus. Ignoriert mich. So oder ähnlich endet jede unserer Begegnungen. Und hat sie sich dann doch mal austricksen lassen, so gebe ich ihr auch sofort die Freiheit zurück. Ich bin keine Kochtopffischerin!
Und zu dieser Jahreszeit schon mal gleich gar nicht, nicht wegen des noch kälteren Wassers, sondern weil Schonzeit ist. Da gibt es sie nur beim Fischhändler. Hätte ich schon früher gewusst, wie hervorragend die Forelle mit asiatischen Aromen harmoniert, so hätte ich ihr sicherlich auch schon viel öfter meine Beachtung geschenkt. Nicht so fett wie der Lachs, zart und fein im Aroma. Ein Sensibelchen, wenn es ums Filettieren geht und für dieses Gericht einfach perfekt. Und diese japanisch anmutende Kombination ist ganz schnell fertig und herrlich leicht. Nachkochen dringend empfohlen.
Für Zwei
2 Forellenfilets
2 EL rote Misopaste
2 EL brauner Zucker
2 EL Mirin (japanischer Reiswein)
2 Limetten
1 EL Honig
1 walnussgroßes Stück frischer Ingwer, gerieben
200 g Zuckerschoten
1TL neutrales Öl
Enoki Pilze
Kresse, Jasminreis
Die Misopaste mit dem Mirin und dem braunen Zucker zu einer Paste anrühren und damit die Forellenfilets bestreichen. Mindestens eine halbe Stunde marinieren lassen.
Die Limetten auspressen und mit dem Honig und dem geriebenen Ingwer mischen.
Den Reis dämpfen und mit einem Schuss Mirin und etwas Salz abschmecken. Warmstellen.
Die Zuckerschoten in feine Streifen schneiden und zusammen mit den Enoki Pilzen für 2 Minuten dämpfen.
Das Öl in einer Pfenne erhitzen und die Forellenfilets mitsamt ihrer Marinade kurz anbraten. Das Fleisch gart sehr schnell und fällt leicht auseinander.
Den Reis in Schüsseln geben, die Zuckerschoten und Pilze darauf anrichten, die Filets darauf setzen und mit der Limettensauce beträufeln. Mit Kresse garnieren.
9 Kommentare
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- Gruß aus der Küche #1 - Empfehlungen ohne Ende - Dampfgarer24.com - […] geht’s weg vom deftigen Kuchen, hin zur leichten Küche. Denn es kommt Forellen-Quintett mit Miso, Mirin und Zuckerschoten auf…
Wunderbares Rezept- mal wieder. Hat uns einen netten Abend beschert. Noch dazu hatte eine der beiden Forellen jede Menge Kaviar im Bauch, der ebenfalls ein Genuss war.
Das klingt wirklich großartig! Freut mich sehr, dass es euch geschmeckt hat.
Hmmmm, fein, das möchte ich jetzt gerne essen… wunderbare Zutaten und wunderbare Fotos!
Liebe Grüße
Julia
Ein tolles Rezept. Ich bin im Moment geradzu fisch-süchtig, war wahrscheinlich eine Fleischüberdosis um die Weihnachtszeit.
Das hätte ich gerne zum Abendessen heute! :)
Was für ein tolles Essen und endlich mal jemand dem ich „Mirin“ nicht erklären muss.
Ich möchte am liebsten sofort zugreifen! :)
Ist es nicht komisch, daß Zuckerschoten auf Englisch „mangetout“ heißt (was gar kein Englisch ist) ?
mangetout (plural mangetouts)
a vegetable pea eaten when immature
Etymology
French manger + tout (eat all)
ja, das ist merkwürdig.. ;-) Wäre interessant zu wissen, wieso. Ich sehe da jetzt so einen französischen Koch vor mir, der einem Engländer, welcher außer weißen Bohnen in roter Sauce nix kennt, versucht zu erklären was das ist. Da es ihm nicht einfällt sagt er einfach zu ihm, er solle alles essen. Mange tout!
Tolle Fotos! Forellenrezepte kann ich gar nicht genug haben, der Angler war so fleißig dieses Jahr :-) Bei dern Pilzen muss ich zwar improvisieren, aber sonst sollte das machbar sein.
Lieb von Dir. Danke. Ich könnte es mir auch mit fein geschnittenen Shiitake Pilzen vorstellen. Schließlich sind die Pilze ja nur Dekoration.. ;-)