Gebundene Ausgabe: 232 Seiten

Verlag: Hädecke Verlag (14. Oktober 2019)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3775007946
ISBN-13: 978-3775007948

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Warum eigentlich Tofu?

Tja, diese Frage wurde mir nicht nur einmal gestellt. Ich habe sie oft genug beantwortet. Es mag schon ein wenig absurd klingen, denn bis vor einigen Jahren konnte mir Tofu ebenso gestohlen bleiben, wie ein Schnupfen. Langweilig fand ich ihn, total öde und gummiartig. Dann dieses Erweckungserlebnis in einem Restaurant in Tokio. Grenzenlose Zartheit und ein Geschmack, der so sanft, subtil und einfach umwerfend war, dass ich meine Vorbehalte über Bord warf. Was zu der Zeit allerdings noch nicht heißen sollte, dass ich willens war, ein Buch darüber zu schreiben. Das kam erst als ich Tofu in der koreanischen Küche entdeckte. Und da dämmerte es mir so langsam. Warum also finden so viele Nationen in Asien Tofu richtig geil, während wir es mit einem Stück Pappe vergleichen? Richtig, weil wir keine Ahnung haben, wie er gut schmecken könnte.

Die Idee dazu kam beim Reisen

Also flog ich wieder nach Japan. Besuchte in Tokio einen großen Tofumeister, gönnte mir für ein nicht unerhebliches Salär eine Übersetzerin und machte mich dann auf den Weg nach Kyoto, um die Tofuhaut  –  Yuba, kennenzulernen. Und vergiss die Okara nicht, schickte mir meine Verlegerin hinterher. Okara, wie könnte ich Okara vergessen? Die fluffigsten Bällchen, die ich je in einem Yakitori Restaurant gegessen hatte und deren wunderbarer Geschmack sich eingebrannt hatte. Nein, Okara würde ich ganz sicher nicht vergessen. Ich besuchte noch mehr Tofumeister und langsam dämmerte es mir, dass dieses Thema mich nicht mehr loslassen würde. Ganz ehrlich, es gab Momente, da hatte ich so meine Zweifel. Zweifel, die darin begründet waren, dass wirklich jeder eine Meinung zu Tofu hat, und dies in den meisten Fällen keine Gute ist und Zweifel, ob es mir gelingen würde, meine Begeisterung auch zu vermitteln. Es sollten ja schließlich alle, also die Vegetarier, die Veganer und auch die Carnivoren damit glücklich werden.

Ich begann auf den alten Routen der japanischen Auswanderer zu reisen und flog nach Hawai’i, wo ich einen Tofumeister in der dritten Generation treffen sollte. Wo neben dem Aloha-Spirit auch noch der Spirit der West Coast dazukam. Ich wandte mich nach China, besuchte Shanghai und entdeckte einen Tofumeister aus London, der in China die Kunst des Tofumachens gelernt hatte.

Tofu ist bunt

Und weil Tofu plötzlich in den Kreativ-Zentren der Metropolen so was wie eine Renaissance erlebte, weil plötzlich auch richtig coole Leute in Berlin Kreuzberg, Wert auf guten Tofu legten, musste ich genau dorthin, um zu erfahren warum. Ich wollte den Bogen immer weiter spannen. Über die Tradition, die Ursprünge ins Jetzt und heute. Ich hätte locker über 100 Rezepte in dieses Buch packen können, aber irgendwann mussten diese ja auch alle entwickelt, gekocht und fotografiert werden. Die Abgabefrist saß mir im Nacken. Und so entschied mich für die, die mir am besten geschmeckt haben, die außergewöhnlich waren.

Am schwersten war es, innerhalb Deutschlands Tofu in der Sterneküche zu finden. Fast könnte man meinen, wo nobel gespeist wird, da hat Tofu gefälligst draußen zu bleiben. Fehlt nur noch das Schild, ähnlich wie vor Metzgereien mit dem durchgestrichenen Hund. Der durchgestrichene Tofu.

Doch dann habe ich sie doch noch entdeckt. Jörg Sackmann, 2 Michelinsterne, serviert seinen Gästen gerne mal Tofu. Und Heiko Antoniwiecz, der Jahr für Jahr Preise für seinen innovativem Kochstil abräumt. Und beide wollten mit dabei sein. Ich hätte nicht glücklicher sein können.

Worauf ich besonders stolz bin…

Dass es mir gelungen ist, eine japanische Mangazeichnerin für dieses Projekt zu begeistern. Yuki Shirono hat einen wunderbaren Stil und so zauberte sie aus den Schritten „wie macht man Tofu selbst“ eine entzückende kleine Geschichte. Mit mein Lieblingsabschnitt im Buch.

Auszeichnungen

Gourmand zeichnet das Buch als „Bestes in der Kategorie Japan“ für Deutschland aus und nominiert es für die Shortlist des internationalen CookBook Awards in China.

Kaisergranat

„Liest man jedoch dieses Kochbuch, wird mit vielen Vorurteilen aufgeräumt. Ob man Tofu dann mag, ist noch eine andere Sache. Aber die Wahrscheinlichkeit dürfte deutlich größer als vor der Lektüre dieses Kochbuchs sein…Ein beeindruckendes Grundlagenkochbuch, dass es tatsächlich schafft, auf Tofu neugierig zu machen. Wer hätte das gedacht!?“