6. Mai 2015

Was mache ich mit Grünkohlblüten?

3 Kommentare

Linsen & Spargel-1

Ein Jahr lang habe ich auf ihn gewartet, habe gewartet, dass das zarte Pflänzchen sich erhebt, größer wird und mir im Herbst eine üppige Ernte beschert. Mein Freund der Grünkohl hatte es sich jedoch anders überlegt. Vielversprechend am Start, überlegte er es sich anders und beschloss fortan nicht mehr zu wachsen. Genau wie der kleine Oskar in der Blechtrommel. Nur dass ich ihm keinen Grund dafür gegeben habe. Ich habe gegossen, gedüngt und ihn mit liebevollen Blicken bedacht, doch das allein war wohl nicht genug. Der Zwergengrünkohl blieb wie er war. So musste er dann auch den Winter überstehen. Ohne meine Liebe und ohne jegliche Fürsorge. Und der kleine Masochist dankt es mir mit einer Fülle an Blüten. Einfach so beschließt er sich in diesem Frühjahr in die Höhe zu recken und viele gelbe Blüten auszutreiben.
Meine liebe Bloggerkollegin Claudia aus Berlin hatte im vergangenen Jahr die Idee, diese Blüten für eine wundervolle Pasta zu verwenden. Und so als stolze Besitzerin eigener Blüten war es sofort klar, dass ich ihrem Beispiel folgen würde. Und weil es ohnehin viel zu selten in dieser Küche Hülsenfrüchte gibt, war der Plan klar – zarte Puy Linsen mit weißem Spargel und eben jenen Blüten. Die kleine Rosmarin Blüte durfte auch mitspielen. Mit dem gleichen Schicksal der winterlichen Vernachlässigung geschlagen, treibt auch sie gerade viele kleine lilafarbene Blüten.
Bis auf wenige Ausnahmen – die Kartoffel beispielsweise – bin ich ausgesprochen furchtlos, was die Blüten von Kräutern und Gemüse angeht. Die Zucchiniblüte ist von allen der Liebling, obwohl sie geschmacklich eher zurückhaltend ist. Meine Begeisterung, ob des zarten Kohlgeschmacks ist groß und ich könnte die gelben Grünkohlblüten einfach so knabbern.
Bei Linsen bevorzuge ich immer jene Sorten, die keine Einweichzeit erfordern, achte aber darauf, sie nicht zu verkochen, denn sie sind sensibel. Wollen nicht sprudelnd ihrer Farbe und Form beraubt werden, sondern wollen möglichst sanft gegart werden. Sie danken es mit Aroma und Knackigkeit.

Linsen & Spargel-1-5 Linsen & Spargel-1-3

Für Zwei
100 g Puy Linsen
1 TL gekörnte Gemüsebrühe
300 g weißer Spargel
½ Bund Schnittlauch, in Röllchen geschnitten
1 handvoll Grünkohlblüten
2 Kapernäpfel, geviertelt
Rosmarinblüten nach Bedarf
1 TL Zitronenabrieb von einer unbehandelten Zitrone (der Saft wird für die Vinaigrette benötigt)
Gewürzfenchel und/oder Kresseblättchen
Salz, Pfeffer

Für die Vinaigrette
2 EL Sherry Essig
Saft einer halben Zitrone
3 EL Haselnussöl
1 TL Zucker
½ TL Dijon Senf
ein Spitzer leichte Soja Sauce
Salz

Die Linsen in reichlich Wasser mit der Gemüsebrühe zum Kochen bringen und die Hitze nach dem Aufkochen auf Mittel zurück stellen und je nach Sorte 30 – 40 Minuten köcheln lassen. Abseihen und kurz abkühlen lassen.
Für die Vinaigrette den Essig mit dem Zitronensaft, Zucker und Senf verrühren und das Öl dazugeben. Salzen und pfeffern. Die Linsen lauwarm mit der Vinaigrette mischen. Den Zitronenabrieb hinzufügen.
Den Spargel schälen und im Dampf etwa 13 Minuten bissfest dämpfen. In mundgerechte Stücke schneiden. Den Spargel, die Kapernäpfelviertel und den Schnittlauch zu den Linsen geben.
Bei Bedarf nochmal abschmecken und mit den Grünkohl- und Rosmarinblüten, dem Gewürzfenchel und der Kresse dekorieren.
Mit Ciabatta Brot servieren.

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3 Kommentare

  1. Dein Post begeistert mich gleich doppelt – selbstgezogener Grünkohl resp. Blüten, das ist großartig, liebe Claudia, und dass sie Dir offenbar so gut schmecken wie mir, hätte ich mir fast gedacht ;-). Und ich freue mich sehr zu sehen, dass Du Spargel mit Linsen kombinierst – ich habe darüber kürzlich nachgedacht und gezögert, aber ich sehe hier, dass man das unbedingt wagen sollte. Was für ein wunderbares Gericht insgesamt!

    Antworten
    • es erinnert mich stark an Brokkoli

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      • Ganz genau. Kohl eben…

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