21. Juni 2017

Tipps für die Shanghai Reise und wie man die Social Media Sperren umgeht

2 Kommentare

Wir lesen es ja immer wieder aus den diversen Regionen dieser Welt – ein Land schaltet Twitter ab, oder Facebook oder gleich alles, was uns so ans Herz gewachsen ist. Das klingt immer sehr dramatisch, stellt man sich sofort ein Land vor, dessen Bewohner plötzlich auf die ursprüngliche Funktion unserer Smartphones reduziert werden, dem Telefonieren. Totale Informationssperre. Und dann wird auch noch Google zensiert. Google Maps in China? Fehlanzeige. Doch das ist alles halb so wild. Natürlich gibt es Länder, die bestimmte Internetdienste sperren lassen, doch teilweise tun sie das um seine Bewohner informationspolitisch zu disziplinieren, und um Anbietern aus dem eigenen Land den Vortritt zu lassen. Baidu, dem Äquivalent von Google, wird beispielsweise vorgeworfen, subversive Inhalt zu zensieren.

Facebook, Twitter, Instagram und Google funktionieren in China nur via VPN

VPN (Virtual Private Network) muss man sich als Tunnel vorstellen, durch welchen ich unerkannt mich durchs Netz bewegen kann. Alles was ich dafür benötige, ist eine entsprechende App und schon kann ich auch in China lustig auf Facebook, Twitter und Instagram unterwegs sein. Viele werben damit, kostenfrei zu sein, doch hier sollte man nicht gleich jedem auf den Leim gehen, denn schließlich wissen wir alle, dass wenn es nichts kostet, wir selbst die Ware sind. Also lieber vorher informieren und im Zweifelsfall beraten lassen. Seriös erscheint mir der Schweizer Anbieter „Perfect Privacy“ (für IOS und Android). Ich selbst habe in China ein privates VPN genutzt. Das ist zwar manchmal ein wenig lästig, weil man immer wieder vor dem Aufrufen von Facebook, etc. die Verbindung zu diesem VPN aufbauen muss, aber letztendlich bin ich damit sehr gut zurechtgekommen und konnte somit auch Google Maps und meine Sociaal Media Accounts nutzen.
www.perfect-privacy.com

Online sein

Auch in China kann ich nur jedem empfehlen, gleich bei der Ankunft am Flughafen ein mobiles Wifi oder eine SIM Karte mit entsprechendem „Surfvolumen“ zu buchen. Ein mobiles Wifi ist ein kleines Gerät, das eine SIM Karte beinhaltet und muss in Regel wieder zurückgegeben werden (in Shanghai konnte ich es allerdings behalten). Der Vorteil dieser kleinen Kästen ist, dass mehr als eine Person sich hiermit verbinden kann. Ich habe mein WLAN also immer dabei und muss nicht in jedem Café oder Restaurant nach dem Zugang fragen. Egal ob in Japan, Taiwan, Korea oder China, man muss mit etwa 35 Euro pro Woche rechnen. Wem es wichtig ist, jederzeit online zu sein, nimmt dies gern in Kauf.

Taxi fahren in Shanghai

Ich habe die U-Bahn nur ein einziges Mal genutzt. Vom Flughafen in die Stadt. Danach nicht mehr. Das liegt aber nicht daran, dass die U-Bahn mir nicht sympathisch war, sondern einzig allein daran, dass Taxifahren in Shanghai unglaublich günstig ist. Startpreis sind 16 RMB, also etwa 2,40 €. Für umgerechnet fünf Euro kommt man hier schon richtig weit. Man sollte sich nur nicht davon irritieren lassen, wenn mal kein Taxi anhält, auch wenn es leer ist. Erklären kann einem das keiner, aber irgendwie hat es dann doch immer geklappt. Wichtig dabei ist, am besten die Adresse, wohin man will, schön leserlich in CHINESISCH auf dem Handy parat haben und dem Fahrer unter die Nase halten. Das Online Magazin TimeOut Shanghai bietet diesen Service „show this to your driver“, wenn man nach Restaurants oder Sightseeing-Empfehlungen sucht. Ich mache vorsichtshalber auch immer gerne mal ein Foto mit der Adresse, damit ich jederzeit darauf zugreifen kann, auch wenn es kein Netz gibt.

Mit Roller oder Leihwagen unterwegs

Habe ich nicht gemacht, habe mir jedoch von in Shanghai lebenden „Langnasen“ berichten lassen, dass das an sich kein Problem ist, aber im Falle eines Unfalls immer die Langnase schuld ist. Egal ob einem einer die Vorfahrt nimmt oder man völlig unverschuldet in die Situation kommt. Hier lautet die Devise – im Zweifelsfall für den Chinesen. Da hilft es auch nicht, wenn die Polizei dazugerufen wird. Ich kann diese Aussage nicht bestätigen, gebe sie aber unter Vorbehalt hier weiter.

Foot Spas

Nichts ist so großartig wie eine Fussmassage, wenn man den ganzen Tag unterwegs war. In einem großen Sessel versinken, die Füße hochlegen und sich lustvoll den massierenden Händen hingeben. Die Waden heiß umwickeln lassen und dann wie neugeboren wieder nach 60 oder 90 Minuten davonschweben. Hier kosten 60 Minuten selten mehr als 20 € und das Angebot reicht von Fußmassage bis zu Ganzkörpermassage (angezogen und mit einem Tuch abgedeckt). Die beste Erfahrung habe ich mit dem Salon „Secret Garden“ gemacht. Spannend war allerdings auch ein Besuch im „Double Rainbow Massage House“, wo man ausschließlich von Blinden massiert wird. Die Atmosphäre ist jedoch bei weitem nicht so kuschlig wie im Secret Garden, allerdings ist es unschlagbar günstig.

Secret Garden
5F No.479 Nanjing East Road, Huangpu District, Shanghai, China

Double Rainbow Massage House
45 Yongjia Rd, Lu Wan Qu, Shanghai Shi, China

Fake Fashion und Maßgeschneidertes

Auch dafür ist Shanghai bekannt. Wer günstig shoppen will, der findet hier wirklich alles. Mir persönlich ist zwar egal, ob auf meinem T-Shirt ein Polospieler oder ein Krokodil zu sehen sind, aber wer das mag, der kann hier alles finden. Was Shanghai jedoch noch bietet, sind exzellente Schneider. Den Tipp habe ich von einer Flugbegleiterin bekommen, die sofort nach Ankunft dort etwas zum Nähenlassen hinbringt und es am nächsten oder übernächsten Tag wieder abholt. An der U-Bahn Station Shanghai Science & Technology Museum gibt es einen großen Tailor Market. Renommierte Schneider wie W.W. Chan & Sons findet man auf der Nanjing Road.

und noch ein ganz persönlicher Tipp

Man muss nicht alles essen, was einem angeboten wird. Haifischflossensuppe lehne ich dankend ab – es ist einfach barbarisch. Den Tieren – man muss sie nicht mögen aber respektieren – werden die Flossen abgeschnitten und man wirft sie zurück ins Meer. Schwalbennester brauche ich hier ebenso wenig, wie ich Walfleisch in Norwegen brauche. Ich verachte kein Land für seine Traditionen, aber ich stehe zu meinen ganz eigenen Werten. Damit lässt es sich gut leben.

Internetadressen für Tipps:
www.smartshanghai.com
www.lonelyplanet.com/china/shanghai
www.timeoutshanghai.com

2 Kommentare

  1. Da kriege ich glatt Heimweh – ich war schon viel zu lange nicht mehr in Shanghai ;-)
    Was ich immer am liebsten gemacht habe sind Spaziergänge durch die einzelnen Stadtviertel – Hongkou bietet sich z.B. hervorragend an dafür – von alten Laoshikumen (chinesischen Häusern aus den 30er Jahren) über Backsteinvillen aus der Kolonialzeit und Art Deco Gebäude, bis hin zu modernen neuen Gebäuden findet man da alles. Und am Abend kann man sich eine Runde in den Luxun-Park setzen und entweder den Chinesen beim Drachensteigen oder der Abendgymnastik zuschauen oder selber mitmachen :-)
    Liebe Grüße, Tring

    Antworten
    • Liebe Tring,
      vielen Dank für deine Tipps, die sind toll und ganz ehrlich, ich habe mir öfters mal überlegt, ob ich bei den tanzenden Damen mitmachen soll, hab mich dann aber nicht getraut. Hätte ich vielleicht doch tun sollen.
      Liebe Grüße
      Claudia

      Antworten

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