7. Februar 2016

Tandoori Seeteufel mit karamellisiertem Spitzkohl
und himmlischem Kurkuma-Linsenpüree

6 Kommentare

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Gleich eines vorweg – ich bin kein großer Fan von Kurkuma. Kurkuma in Pulverform, wie es den meisten wohl bekannt ist, setze ich nur in homöopathischen Dosen ein. Wenn’s eben nicht anders geht, wegen der Farbe und so. Ganz anders jedoch frische Kurkuma Wurzel. Die ist einfach grandios. Zum ersten Mal bewusst nahm ich den frischen, fast zitronigen Geschmack dieser Wurzel in einem Smoothie wahr. Mit frischen Orangen und etwas Joghurt. Das war einfach atemberaubend gut.
Gestern auf dem Markt leuchtete sie mir schon entgegen. Dieses satte Orange, das in seiner Brillanz die meisten Orangen in den Schatten stellt. Gut, sie ist natürlich klein und eher unauffällig, weswegen der Vergleich mit der Orange ihr auch nicht gerecht wird.
Ich kaufe also frische Kurkuma Wurzel. Für die roten Linsen. Dass ein Stück, das so groß und dick ist wie mein kleiner Finger aus einem Linsenpüree etwas so umwerfend Gutes, geschmacklich so Aufregendes machen kann, ist mir da noch nicht bewusst. Erst als ich es probiere. Erstmal sollte die Kurkumawurzel nur zur Farbstabilisierung der Linsen dienen. Ich koche sie also mit. Und dann, als ich sie mitpüriert habe, versetzt sie das außer mit Salz völlig ungewürzte Püree in eine andere Dimension. Zitronige Frische und Noten von Galgant mischen sich mit den Linsen. Dass die Farbe einfach spektakulär ist, erwähne ich gerne dazu.

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Ich war großzügig mit den Linsen und schüttete eine halbe Packung ins Kochwasser. Ich hatte also mehr als genug von dem Püree. Alles was davon übrig blieb packte ich in eine Schüssel und stellte sie in den Kühlschrank. Und habe am Tag danach den perfekten Brotaufstrich. Das war nicht der Plan, das war die Entdeckung. Einfach so nebenbei.
Kommen wir zum karamellisierten Spitzkohl. Weckt so ein bisschen die Assoziation an Bayerisch Kraut. Hier geht es jedoch viel schneller. Die Spitzkohlblätter werden nur kurz blanchiert, abgetrocknet und dann in Ghee oder Butterschmalz mit Salz und Zucker angebraten. Die Kombination zum Linsenpüree ist perfekt ausbalanciert.
Der edle Seeteufel, so leid es mir tut, spielte fast nur noch eine Nebenrolle. Zart, und mit würzigen Tandoori Aromen, blieb ihm nur noch eines übrig. Sich harmonisch einzufügen. Das immerhin ist ihm ausgezeichnet gelungen.

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für Zwei
300 g Seeteufel, enthäutet und in einzelne Filets geteilt
½ Becher Joghurt (3,8%Fett)
2 Knoblauchzehen
1 walnussgroßes Stück Ingwer
1 ½ TL Tandoori Gewürz
½ Kreuzkümmel
½ TL Piment d’Espelette (oder Cayenne Pfeffer)

karamellisierter Spitzkohl
4 große Blätter Spitzkohl, halbiert und den Strunk herausgeschnitten
1 knapper EL Ghee oder Butterschmalz
eine Prise Salz
1 TL Zucker

Kurkuma-Linsenpüree
150 g rote Linsen
1 EL Passionsfrucht Essig
1 Stück frische Kurkumawurzel (so groß wie ein kleiner Finger)
Salz

Optional: ein paar Blättchen frischer Koriander und kurz blanchierter Mönchsbart

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1. Den Joghurt mit den Gewürzen verrühren. Den Knoblauch pressen und den Ingwer reiben. Beides hinzufügen und die Seeteufel Filets damit gut einreiben und etwa 2 Std. darin marinieren lassen.
2. Den Ofen auf 190° vorheizen.
3. Die Seeteufelfilets in eine ofenfeste Form geben und 25 Minuten im Ofen garen
4. Die Linsen in einem kleinen Topf mit Wasser (ein fingerbreit über den Linsen), einer Prise Salz und der geschälten Kurkuma Wurzel etwa 8 Minuten lang garen. Im Standmixer pürieren. Mit dem Passionsfruchtessig abschmecken und nochmal pürieren.
5. Wasser in einem breiten Topf zum Kochen bringen, salzen und die Spitzkohlblätter darin einige Sekunden blanchieren. Auf einem mit Küchenkrepp ausgelegten Teller legen.
6. In einer Pfanne das Ghee erhitzen und die Spitzkohlblätter zusammen mit dem Zucker und einer kleinen Prise Salz auf beiden Seiten anbraten.
7. Den Seeteufel aus dem Ofen nehmen und in Scheiben schneiden. Das Linsenpüree auf Tellern anrichten, mit je zwei Blättern Spitzkohl belegen und die Seeteufelscheiben darauf setzen.
Nach Belieben mit frischem Koriander und kurz blanchiertem Mönchsbart dekorieren.

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6 Kommentare

  1. Danke für das Rezept, dann werde ich wohl doch mal eine Kurkumawurzel kaufen müssen. Wird sie mitpüriert oder vorher rausgenommen?

    Antworten
    • Hallo Ingrid,
      ja, die wird mitpüriert.
      Liebe Grüße
      Claudia

      Antworten
  2. Da hab ich ja Glück, dass ich gestern auf dem Markt zum frischen Kurkuma griff und, zumindest für das Püree, tatsächlich alles im Vorratsschrank habe :)

    Antworten
      • Hallo Claudia
        Dein Rezept ist echt der Hammer die Aromen entfalten sich mega. Den Passionsfruchtessig war schwierig tu finden so habe ich einen Crema Bianca mit frischer Passionsfrucht püriert…es was sooo lecker!!! Werde es gleich beim nächsten Besuch wieder nachkochen. Danke für das tolle Rezept:-)
        LG Bea

        Antworten
        • Liebe Bea,
          Kompliment! Du bist kreativ. Gut gemacht. Und es freut mich, dass es geschmeckt hat.
          liebe Grüße
          Claudia

          Antworten

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