8. Januar 2017

Sonne und Süden im Winter – Salat mit Zedrat Zitrone

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Cedro, so heißt das Moppelchen, das ich auf dem Markt gefunden habe. Sie hat den Umfang einer Honigmelone und als ich diese Pracht von Zedrat Zitrone hochhebe, war mir klar, dass wenn ich nicht damit kochen wollte, ich sie auch als Bio-Hantel benutzen könnte. Natürlich wäre das zeitlich begrenzt, denn auch unter idealen Bedingungen würden die Mikroben ihrer habhaft werden. Als ich mein Fundstück stolz präsentierte, war die allgemeine Reaktion völlige Ahnungslosigkeit, wofür, außer für Zitronat, ein solcher Brocken dienlich sein sollte.
Es ist aber nicht das erste Mal, dass ich und die Cedri (plural) uns näher kommen. Bereits vor einigen Jahren habe ich über Nudeln mit Cedri und Mönchsbart geschrieben und das Rezept erfreut sich allergrößter Beliebtheit. Die Cedro damals hatte nicht annähernd diese Ausmaße, sie war mittelgroß und es bedurfte noch einiger Beigaben um satt zu werden. Zitronat ist wirklich das Allerletzte woran ich denke, wenn es darum geht, sie zu verarbeiten. Ich und Zitronat hatten nie wirklich ein gutes Verhältnis, am liebsten habe ich die kleinen Stücke aus dem Stollen gepult und irgendwann hat sowieso fast jeder darauf verzichtet, sie einzusetzen. Wir tun uns ein wenig schwer damit, dass ausgerecht bei dieser Zitronensorte weder der Saft, noch das Fruchtfleisch das Bemerkenswerte sind, sondern das Weiße. Das vermeintlich Bittere.
Zugegeben ein Hauch Bitterkeit bleibt, gerade soviel, dass es noch köstlich ist. Und schließlich ist bitter ja auch gerade sehr trendig. Ein sanftes Garen in Olivenöl ist die beste Variante, ihr all die wunderbaren Aromen des Südens herauszukitzeln. Hauchdünn sollte sie geschnitten sein. Und das Fruchtfleisch? Das vergessen wir besser mal, denn es ist unspektakulär. Ein wenig auspressen und das war’s, damit wir uns ganz dem Weißen und der Schale hingeben können.
Die Zugabe von gerösteten Pinienkernen und Minze so genial wie einfach. Mehr braucht es nicht, außer vielleicht noch ein paar Flocken Meersalz, um sich den Süden Italiens auf der Zunge zergehen zu lassen. Das ist mehr als willkommen, denn gerade ist alles, was das Auge sieht, wenn es aus dem Fenster blickt, Schnee. Und noch mehr Schnee. Es will gar nicht mehr aufhören. Und immer wenn Schnee liegt, dann kommt auch pünktlich um sechs Uhr morgens der Schneeräumer, der direkt unter meinem Fenster den Weg frei schaufelt. Ich kann die Uhrzeit deshalb bestätigen, weil ich dabei immer wach werde. So schön der Schnee auch ist, so ein Tag beginnt mit üblen Verwünschungen. Der Cedro ist es zu verdanken, dass er trotzdem schön wurde.

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Cedro versus herkömmliche Zitrone

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Für Zwei

500 g Zedrat Zitrone
4 EL Olivenöl
½ Bund Minze
60 g Pinienkerne, in der Pfanne ohne Fett geröstet
Meersalzflocken

1. Die Zitrone heiß abspülen und trocken reiben. Quer halbieren und den Saft auspressen. Je nach Größe der Zitrone, sie entweder vierteln oder jeweils die Hälfte auf einer Mandoline in sehr feine Scheiben schneiden.
2. Das Aufwendige folgt jetzt, denn nun werden die Scheiben in Olivenöl sanft gedünstet und das funktioniert leider nicht, wenn sie übereinander liegen. Also immer nur so viele Scheiben wie auf den Pfannenboden passen. Dabei immer wieder bei einer neuen Partie Öl dazugeben. Sie sind fertig, wenn sie leicht durchsichtig werden (dauert etwa 3 Minuten).
3. Die Minzblätter zupfen und grob hacken.
4. Die Zitronen scheiben auf einen Teller oder in eine Schüssel geben, mit dem ausgepressten Saft begießen und mit Meersalzflocken würzen. Minze und Pinienkerne darüberstreuen.cedri-salad-4

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1 Kommentar

  1. Cedri gehören zu den wenigen Freuden, die der Winter so bietet, oder? Und so einfach zubereitet gehören sie zu meinen liebsten Speisen in der kalten Jahreszeit.

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