7. Januar 2014

Schwarzwurzeln mit Mandarinenbutter und Pfeffervinaigrette

2 Kommentare

Schwarzwurzel_Mandarinensauce (1 von 1)-3Du, Winter, sag mal, wird das eigentlich noch was oder kann ich langsam wieder die Kissen für den Balkon aus dem Keller holen? Ich bin gestern lange durch den Wald gelaufen und ich habe viel Grün gesehen. Gut, es war nur Moos, aber der ganze Boden war davon bedeckt und das sah toll aus. Ich habe richtig Lust auf ein Picknick bekommen. Da wo die Sonne hin schien, war es richtig schön warm. Das Licht hat auf meiner Haut geprickelt.

Wo also kein Winter ist, da ist die Nachfrage nach wärmenden Suppen auch nicht wirklich groß. Ist irgendwie eine komische Zeit und ich kann nicht so richtig sagen, was da am besten auf den Teller passt. Eine Freundin von mir war gestern zum Grillen eingeladen. Passt auch irgendwie ganz gut.

Es ist also kulinarisch eher undefiniert im Moment. Keine leichten Salätchen, aber auch kein Skihütteneintopf. Irgendwo dazwischen. Beim Gemüsestand kann ich mich nicht so richtig entscheiden. Eigentlich sind die Schwarzwurzeln bisher noch gar nicht auf dem Teller gelegen. Und Schönheiten sind sie ja wirklich keine, so wie sie da liegen in ihrer braunen und erdigen Schale, die einem beim Schälen die Finger verklebt, wenn man nicht aufpasst. Und da habe ich dann doch plötzlich Lust auf sie bekommen. Ich wollte so ein bisschen Spargelsalat-Feeling. Ein bisschen Frühling auf dem Teller. Mit Mandarinen.

In südlichen Ländern haben sie die Schwarzwurzel früher gegen Schlangenbisse eingesetzt, weswegen sie auch auf den Namen Schlangenwurzel oder Vipernkraut hört. Sie bereichert noch nicht allzu lange unsere Küche. Erst seit der Zeit des Sonnengotts im 17. Jahrhundert wurde sie im großen Stil angebaut. Ich lobe ihn für diese wirklich gute Aktion.

Die meisten fluchen schon, wenn sie ans Schälen denken, da tritt dieser weiße, klebrige Saft aus, der noch dazu sich dunkel färbt. Dabei ist das wirklich einfach. Handschuhe an und sofort ins Wasser, in das ein paar Esslöffel Essig und etwas Mehl gegeben wurden.

Früher kannte ich die Schwarzwurzel nur mit einer kräftigen Béchamel Sauce. Das war herrlich und kurz überlege ich auch. Aber dann überwiegt doch die Lust auf eine frische und eher fruchtige Art. Und so gibt es dieses klassische Wintergemüse mal so gar nicht klassisch, denn eigentlich, sind wir mal ehrlich, ist das hier auch kein Winter.

Schwarzwurzel_Mandarinensauce (1 von 1)-4Für Zwei

800 g Schwarzwurzeln
100 ml Mandarinensaft, frisch ausgepresst
50 g eiskalte Butter
Salz, Pfeffer
Frische Kräuter wie Petersilie, Kerbel oder Schnittlauch

70 ml Rapsöl
30 ml Apfelbalsamessig (oder Apfelessig mit etwas Zucker)
½ Zitrone, ausgepresst
Salz
frisch gemahlener Kuebebenpfeffer

Schwarzwurzel_Mandarinensauce (1 von 1)

Die Schwarzwurzeln waschen und schälen. Das geht am besten mit Einweghandschuhen. Die geschälten Schwarzwurzeln sofort in einen Topf mit leicht gesalzenem und mit etwas Essig (1-2 EL) und Mehl (1 EL) versetztem Wasser geben.
15 – 20 Minuten kochen, bis die Schwarzwurzeln weich sind, aber noch Biss haben. Abgießen und warm stellen.

Den Mandarinensaft um ein Drittel einkochen und mit kleinen Würfeln der eiskalten Butter montieren. Mit Salz abschmecken. Die Schwarzwurzeln in einer Pfanne in die Mandarinenbutter legen, aber nicht mehr zum Kochen bringen. Sie sollen nur das Aroma aufnehmen.

Für die Vinaigrette den Essig mit dem Zitronensaft und dem Öl mischen und mit Salz und dem Pfeffer abschmecken.

Die Schwarzwurzeln auf Tellern anrichten und mit den frischen Kräutern garnieren. Die Vinaigrette separat dazu reichen.

Dazu passt kräftiges frisches Bauernbrot und ein frischer Sauvignon.

 

2 Kommentare

  1. Liebe Claudia, ich finde es toll, dass Du ein Gericht mit Winterspargel präsentierst. Man sieht ihn leider fast nicht mehr auf der Speisekarte hier in der Schweiz. Die Köche sind wohl zu faul um ihn zu schälen. Schade eigentlich. Ein grosses Kompliment, sieht toll aus. Liebe Grüsse Roger

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    • Lieber Roger, vielen Dank für das Kompliment. Echt schade, dass viele hier so schälfaul sind. Wo die doch in den Küchen eh meist Handschuhe rumliegen haben.;-)
      LG
      Claudia

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