12. Februar 2017

Ricotta-Kümmel Hackbällchen mit ofengeschmortem Wirsing

5 Kommentare

Irgendwie ist der Februar immer so der zäheste Monat. Alle jammern rum, dass es jetzt endlich mal Frühling werden könnte und nur um uns zu ärgern, meldet sich auch gleich die nächste Kaltfront an. Also wieder morgens Eiskratzen und immer noch kein Spargel in Sicht. Da hilft nur, sich der Schönheit der Dinge auf dem Markt zu besinnen. Wirsing zum Beispiel. Ist ja eine echte Schönheit bei genauerer Betrachtung. Wobei ein „es gibt Kohl“ nicht bei jedem einen wohligen Schauer auslöst. Wurde ja auch gerne mal zu Tode gekocht, der Ärmste.
In letzter Zeit bin ich ja ein großer Fan des Ofenschmorens geworden. Nicht weil ich so einen tollen Ofen habe, das nun wirklich nicht, aber weil weniger Wasser, dafür Öl und Hitze, dem Kohl einfach gut bekommen. Ich finde ihn so ganz besonders aromatisch. Und vielleicht auch, weil ich damit den Herd für alles andere frei habe. Für Hackbällchen zum Beispiel. Hackbällchen gehen irgendwie immer und wenn ich so durch die Historie meines Blog schaue, dann bin ich mehr als oft den kleinen Bällchen erlegen (genau deshalb lieben wir ja auch Burger, nicht wahr?)
Wenn ich Hackfleisch haben möchte, muss ich immer früh aufstehen, denn, wen wundert’s, das ist immer als erstes auf dem Markt ausverkauft. Hackfleisch von schwäbisch-hällischen Schwein ist begehrt. Für die, die verschlafen, bleiben noch die Koteletts und der Schweinebauch.
Und irgendwie hat es ja auch was zen-mäßiges, dieses liebevolle Rollen der Bällchen, schön eins nach dem anderen, immer darauf achtend, dass sie möglichst alle die gleiche Größe haben. Ich stehe in der Küche und rolle Bällchen, die dann zum Finale in einer grandiosen Speck-Sahne Soße auf dem Tisch stehen werden. Zusammen mit dem zarten Wirsing.
Da kann man die Sehnsucht nach dem Frühling auch für eine Weile vergessen. Für eine kleine Weile zumindest.

Für Vier

500g Schweinehack
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
1 Zwiebel, fein gehackt
1 EL frischer Estragon, fein gehackt (alternativ getrockneter)
1 ½ EL Kümmel
½ TL gemahlenes Sternanis
100g Ricotta
50g feingeschnittenes, ein Tag altes Weißbrot
1 Ei, verkleppert
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
3 EL Olivenöl
1 Wirsing, die äußeren Blätter entfernt und in Spalten geschnitten
100g Räucherspeck, in Streifen geschnitten
300 ml kräftige Gemüsebrühe
Saft und Abrieb einer unbehandelten Zitrone
80g Crème Double

Den Ofen auf 220° vorheizen.

1. Das Hackfleisch mit dem Knoblauch, Zwiebeln, Estragon, Kümmel, Sternanis, Ricotta, Ei und dem Weißbrot mischen. Mit einem halben Teelöffel Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen (bitte nicht sparsam sein). Am besten arbeitet man hier mit den Händen.
2. Daraus nun tischtennisballgroße Bällchen formen.
3. In einer großen Pfanne 2 EL des Olivenöls erhitzen und die Bällchen darin anbraten. Aus der Pfanne nehmen, die Pfanne aber nicht auswischen.
4. Einen Topf mit Salzwasser erhitzen und die Wirsingspalten zwei Minuten darin blanchieren. Danach so gut wie möglich abtropfen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Mit dem restlichen Olivenöl beträufeln.
5. Etwa 12 Minuten im Ofen rösten, bis Ränder braun sind.
6. In der Pfanne den Speck auslassen und die Brühe dazugeben. Etwas einkochen lassen und mit Salz, Pfeffer und der Zitronenschale abschmecken.
7. Die Crème double einrühren und die Bällchen zurück in die Pfanne geben.
8. Die ofengerösteten Wirsingspalten mit Zitronensaft besprenkeln und zusammen mit den Hackbällchen servieren.

und noch mehr Wirsing Rezepte gibt es auf #GemueseExpedition

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5 Kommentare

  1. Boah! Was für ein tolles Gericht und was für tolle Fotos! Ich bin jetzt erst auf dem Geschmack von Wirsing gekommen und freue mich schon dein Rezpte auszuprobieren :) sieht sehr lecker aus!
    Liebe Grüße, Anastasia

    Antworten
    • Vielen Dank, liebe Anastasia

      Antworten
  2. Hi, Claudia!
    Das sieht fantastisch aus – nur den Kümmel müsste ich weglassen, damit kann man mich jagen. Aber es schmeckt bestimmt auch ohne so toll, wie es auf Deinen Fotos aussieht.

    Grüße!
    Kai

    Antworten
    • Lieber Kai,
      mit Kümmel isses halt wie mit Koriander – große Liebe oder totales Grauen.
      Grüße zurück,
      Claudia

      Antworten
    • Ich übernehme dann gerne die extra Portion Kümmel von Kai ;)

      Tolles herzhaftes Gericht. Das hätte ich jetzt gern zum Frühstück :D

      Antworten

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