17. Januar 2016

Ofengeröstete Möhren mit Kreuzkümmel, Paprika-Walnuss Paste und gewürzten Sonnenblumenkernen auf Dinkelbrot

1 Kommentar

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Da stehe ich nun in der Schlange vor dem Brot und Wurststand auf dem Bauernmarkt und starre auf das letzte Dinkelbrot. Noch drei Kunden vor mir. So was macht mich nervös. Bis ich an der Reihe bin, kann das Brot weg sein. Unruhig wippe ich von einem Fuß auf den anderen. Ich würde es gerne unsichtbar machen dieses Brot. Tief durchatmen. Mögen sie alle Wurst und Schinken kaufen, aber bitte  nicht dieses letzte Brot. Ich muss meine Chance von 1:25, dieses Brot zu bekommen, hinnehmen. Es lohnt sich, glaubt mir.
Ich habe Glück an diesem Tag.
Es hat einen Grund, weswegen ich auf dieses Brot so scharf bin – es bleibt viel länger frisch als alle anderen Brote. Warum? Ich weiß es nicht. Ich vermute, es liegt an den rein natürlichen Zutaten. Und am Dinkel. Jetzt, wo ich das letzte Brot ergattert habe, bin ich wieder völlig entspannt. Ich will irgendwas auf dieses Brot, aber nur Butter und ein Belag sind mir da zu wenig. Ich will es würzig, schlonzig, ganz für mich allein, inszeniert und bitteschön mit einem orientalischen Touch. Kurz gesagt, ich will es aufwendig.
Also kaufe ich Paprika, die ich häuten und mit gerösteten Walnüssen pürieren will. Und ich kaufe Möhren. Wundervolle, pralle Möhren. Am liebsten würde ich noch Rosenkohl kaufen, aber mir will nichts einfallen, wie ich das auch nur ansatzweise zusammenbringen könnte. Im türkischen Laden kaufe ich Granatapfel Molasse. Das ist neben meiner ziemlich langen Liste an Süßungsmitteln, die sich in meinem Küchenschrank tummeln, das Einzige, was mir noch fehlt. Ich habe Reissirup, Gerstenmalz, verschiedene Vertreter aus Agavendicksaft Familie, Birnendicksaft, Rübensirup, Honig und Dattelsirup. Die Frage, warum ein Mensch, der wie ich eher selten Süßes isst, eine derart repräsentative Auswahl zum Süßen besitzt, lasse ich jetzt mal offen. Ich brauche sie. Irgendwie. Ihr wisst schon.

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Für Zwei
Paprika-Walnuss Paste
2 große rote Paprika
2 ungeschälte Knoblauchzehen
70 g Walnüsse, in der Pfanne ohne Fett angeröstet
2 EL Granatapfel Molasse (Sirup)
½ TL geräuchertes Paprikapulver
Meersalz, frisch gemahlener Pfeffer

Ofenmöhren
6 mittelgroße Möhren
2 EL Olivenöl
1 EL Honig
1 gestrichener EL gemahlener Kreuzkümmel
Meersalz

Sonnenblumenkern-Crunch
2 – 3 EL Sonnenblumenkerne
½ TL Olivenöl
1 TL Honig
Chiliflocken
Ras-el-Hanout (arabische Gewürzmischung)
Salz

außerdem: ein paar Blättchen frische Minze in feine Streifen geschnitten
2 Scheiben Dinkelbrot
Fleur de Sel, eine halbe Limette oder Zitrone

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1. Den Ofen auf 200° vorheizen.
2. Die Paprika waschen, trocknen und halbieren. Die Kerne entfernen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und im Ofen auf der zweitobersten Stufe so lange bräunen, bis die Haut dunkel wird und Blasen wirft (etwa 20 Minuten). Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Paprika mit einem feuchten, sauberen Küchentuch belegen. Die Hut lässt sich so leichter abziehen.
3. Die Sonnenblumenkerne in einer Pfanne mit dem Olivenöl anbraten. Honig darüber gießen und mit einer Prise Salz, einer Prise Chiliflocken und einer guten Prise Ras-el-Hanout würzen, ein paar Mal kräftig umrühren und auf einen mit Backpapier ausgelegten Teller ausbreiten. Auskühlen lassen.
4. Die Möhren schälen und der Länge nach vierteln. In eine Schüssel geben und mit dem Olivenöl, einer Prise und dem Kreuzkümmel mischen. Auf ein weiteres mit Backpapier (ja genau, von dem brauchen wir heute reichlich) Blech legen und im Ofen auf der mittleren Stufe etwa 15 – 20 Minuten rösten.
5. Die Paprikahaut abziehen und zusammen mit den Walnüssen und der Granatapfelmolasse in den Mixer geben. Die Knoblauchzehen von ihrer äußeren Haut befreien und ebenfalls mit den Gewürzen in den Mixer geben. Zu einer nicht zu feinen Paste pürieren. Eventuell nochmal abschmecken.
6. Die zwei Scheiben Brot toasten und großzügig mit der Paprika-Walnusscreme bestreichen. Die gerösteten Möhren darauf legen.

Mit dem Sonnenblumenkernen Crunch und der fein geschnittenen Minze bestreuen und nach Bedarf noch ein paar Flocken Fleur de Sel und frisch gemahlener Pfeffer darüber geben. Mit ein wenig Limettensaft beträufeln.

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1 Kommentar

  1. Wow! Da spitzt ja jeder Hase die Löffel bei so einer feinen Möhrenstulle! :-)

    Grüße!
    Kai

    Antworten

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