17. Februar 2016

Miesmuscheln mit Chorizo und Cannellini Bohnen

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„Oui Chef“!
Ich soll Muscheln prüfen und dann die Tomaten für den Sud klein schneiden. Chef ist Mario Kostaska. Er hat den Überblick, was ich hier so mit den Muscheln anstelle. Immerhin, das Nudelwasser  kocht schon mal. Eigentlich würde ich mich viel lieber um den Wein kümmern, sitzend und zuschauend, was da am großen Herd so alles passiert, eine köstliche Faulheit breitet sich gerade aus, aber es soll nicht sein. Ich bin muschelmäßig an vorderster Front. Ich habe eine Aufgabe.
Ich bin eingeladen von Holland, genauer gesagt Zeeland, da wo die Muscheln herkommen, in ein Kochstudio in Köln und unser Muschelmeister ist der Fernsehkoch Kostaska. Also eigentlich ist er eher mein ganz persönlicher Fritten-Gott, denn die Frites, die er uns zu den verschiedenen Moules, also Muscheln, serviert sind göttlich. Schmachtend sitzen wir mit bettelndem Blick vor dem leeren Frittenteller verlangen Nachschub. Nachdrücklich.

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der Muschel-Abend mit Mario Kotaska

Aber erstmal kommen die Muscheln. Ich bin nicht wirklich ein Experte bei Muscheln, lange konnte ich sie nicht mal besonders leiden, aber wie es mit so mancher Abneigung nun mal ist, irgendwann ist der Tag gekommen, wo sie vorbei ist die Abneigung. Dann stehen Muscheln wieder ganz oben auf der Liste. Es gibt an diesem Abend allerlei verschiedene Muschelgerichte – Muscheln mit Nudeln, klassisch, thailändisch inspiriert (mein Favorit) und wir essen sie sogar roh.
Mein Muscheltopf wird gut. Fein ausbalanciert mit verschiedenen Gemüsen und Gewürzen. Bis Kostaska seinen Beitrag leistet – er begräbt meine Muscheln mit Öhrchennudeln einfach unter einem Berg Parmesankäse. Mir stockt der Atem. Dieser Barbar, denke ich. Als er meinen Blick sieht, der dem der Medusa gleicht, erstarrt er jedoch nicht zu Stein, sondern grinst einfach nur. „Die vertragen das schon!“.
Es geht nicht darum, ob sie es vertragen, sie wurden ins Parmesan-Grab geworfen. Ich schmolle ein wenig und werde mit weiteren Fritten besänftigt. Ehrlich, dafür hat er einen Kuss verdient (aber auch nur für die Fritten).
Ausgestattet mit dem allerniedlichsten kleinen Muscheltöpfchen des ganzen Planeten (natürlich aus Holland) fahre ich am nächsten Tag wieder nach Hause und gebe mich seitdem ganz meinen Muschel-Fantasien hin.

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Es hilft alles nichts. Ich muss jetzt selber ran die Muschel und kaufe einen 1,5 kg Pack. Zuerst traue ich dem Frieden noch nicht so richtig. Die Muscheln, die es an dem Abend mit Kostaska gab, waren fangfrisch vom selben Tag. Zuckten noch richtig, wenn man die Schale anklopfte.
Meine Muscheln sind fest verschlossen.
Doch kaum liegen sie im heißen Weinweindampf öffnen sie sich. Und zwar alle. Prächtig – Idealzustand. Nachdem ich auch das letzte Stückchen Brot in der göttlichen Sauce (ich übertreibe natürlich kein bisschen) mit Hingabe versenkt habe, überlegt der rastlose Geist schon wieder, was ich noch mit den Muscheln anstellen könnte. Das hier war erst der Anfang!

Für Zwei
1 kg Miesmuscheln
8 Cocktailtomaten
150 g gekochte Cannellini Bohnen (oder andere Bohnen – aus der Dose oder vorgekocht)
2 EL Olivenöl
2 Zehen Knoblauch
75 g Chorizo (spanische Wurst)
½ TL geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la Vera)
100 ml Weißwein
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Salz
gehackte Petersilie und ein paar Röllchen Frühlingszwiebel

1. Die Knoblauchzehen in feine Scheiben schneiden. Die Chorizo je nach Dicke in Scheiben oder Viertel-Scheiben schneiden.
2. Das Olivenöl in einer Pfanne mit hohem Rand und gut schließendem Deckel erhitzen und die Knoblauchzehen mit der Chorizo kräftig einige Minuten anbraten.
3. Die Tomaten halbieren und ebenfalls in die Pfanne geben.
4. Die Muscheln gut abspülen und zusammen mit den Bohnen und dem Weißwein in die Pfanne geben und den Deckel sofort fest verschließen.
5. Nach etwa 3 – 4 Minuten sollten sich alle Muscheln geöffnet haben. Nicht geöffnete Muscheln wegwerfen.
6. Etwas Salz und Pfeffer über die Muscheln geben und mit gehackter Petersilie und ein paar feinen Röllchen Frühlingszwiebeln servieren.

Dazu passt Weißbrot und ein kräftiger Weißwein (also der Rest von dem, was in die Sauce gekippt wurde).

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