28. Januar 2017

Meerbarbe aus dem Orient mit Orangen-Zimt Sauce

1 Kommentar

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Mir ist kalt. Heute Morgen war ich schon wieder bei -13° auf dem Markt. So schön das auch sein mag, wenn die Sonne über die Baumwipfel steigt und die große schneebedeckte Wiese neben dem Markt glitzert, es ist ungemütlich. Mir wäre ja jetzt nach ein wenig mehr Wärme. Vermutlich bin ich auch nicht die einzige Masochistin hier, die sich auf dem Smartphone alle möglichen Destinationen auf der Wetter App konstant verknüpft hat. Dubai (ok, einen Monat noch), Barcelona, Palma, Florida, Bangkok. Überall werden kleine Sonnen angezeigt und Temperaturen, die an luftige Kleider denken lassen. An solchen Tagen brauche ich dann immer etwas, was nach Süden schmeckt. Und da kommt Marokko ins Spiel.
Der Fischhändler des Vertrauens hatte ganz frische Meerbarben aus Wildfang bekommen. So frisch, dass sie, wie es sich für frischen Fisch gehört, überhaupt nicht nach Fisch riechen. So muss es sein, Schließlich bin ich verwöhnt von meinen letzten Reisen nach Japan und Korea, wo es überall frischen Fisch gab. Bei uns ist das schon nicht mehr so weit her damit.
Jetzt also hübsche kleine Meerbarben.
Natürlich bin ich bequem und lasse sie mir filetieren und schuppen. Da hege ich keinerlei Ambitionen das selbst zu tun. Kurz liebäugle ich noch mit den frischen Sardinen, die gefüllt wäre auch eine feine Sache, doch nein. Heute soll es markkonische Meerbarben geben. In einer Sauce aus Tomaten, Orangen, Zimt und Kreuzkümmel. Das ist so eine Kombination bei der die ganze Küche duftet, wie der schönste Basar des Orients. Die frischen Orangenaromen, die tiefen Gewürzakkorde und dann noch die aromatische Säure von guten Tomaten. Aus der Dose versteht sich. Eingemacht in Italien. Keine blasse Gewächshauszucht. In den Wintermonaten ziehe ich eine ordentliche Dosenfrucht jeder frischen Tomate vor.
Kommen wir zu den Getränken. Bei orientalischen Speisen bin ich da immer etwas einfallslos. Meist gibt es Minztee oder einen kräftigen Weißwein, der es mit den Gewürzen aufnehmen kann. Doch diesmal habe ich eine Expertin gefragt, was sie all jenen raten würde, die hier keinen Alkohol dazu servieren möchten. Diese Frage haben sich nämlich auch schon andere gestellt und so begegnet man heute in der Sterneküche schon mal durchaus aufregenden Kreationen.

Die Expertin ist Nicole Klauß, deren Buch über nicht-alkoholische Menübegleitung im Frühjahr im Westend Verlag erscheint und die ich persönlich sehr schätze, rät hier zu einem Tomaten Shrub. Keine Ahnung, was ein Shrub ist? Geht mir genauso. Wikipedia meint dazu: Ein Shrub ist der traditionelle Name für einen essiggesäuerten Fruchtsirup. Ihr Vorschlag zu meiner Meerbarbe: Ein Tomaten Shrub. Mit Apfelessig und Basilikum. Vielleicht noch ein bisschen Korianderkörner. Mache es noch spannender. Für alle, die sich da auch schon mal Gedanken dazu gemacht haben und jetzt wie ich neugierig sind, ist hier schon mal der Link zu ihrem Buch.

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Für Zwei
2 filetierte Meerbarben
1 mittelgroße Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
1 unbehandelte Orange (Abrieb und Saft)
1 Dose Tomaten (400 g)
1 Lorbeerblatt
Salz
1 TL gemahlener Kreuzkümmel
¾ TL gemahlener Zimt
½ TL Harissa (scharfe Chili Paste)
Salz
2 Zweige Petersilie
ein paar frische Korianderblättchen

1. Die Zwiebel feinhacken und in 1 EL Olivenöl in einer Pfanne anschwitzen. Den Knoblauch feinhacken und nach etwa 3 Minuten dazugeben.
2. Mit dem Saft der Orange ablöschen. Kurz aufkochen lassen. Die Tomaten dazugeben. Mit dem Löffel die Tomate etwas zerkleinern. Lorbeer, Kreuzkümmel und Zimt dazugeben. Etwa 10 Minuten sanft köcheln lassen.
3. Den Orangenabrieb (einen kleinen Rest für den Fisch aufheben) und die Harissa Paste dazugeben und mit Salz abschmecken.
4. In einer zweiten Pfanne das restliche Olivenöl erhitzen und die Meerbarben auf der Haut darin bei mittlerer Temperatur auf jeder Seite etwa 1 Minute braten. Die Hautseite mit etwas Salz und dem restlichen Orangenabrieb bestreuen und kurz in der Pfanne ohne weitere Hitzezufuhr durchziehen lassen.

Petersilie und Koriander feinhacken. Die Sauce auf Tellern verteilen, die Fische vorsichtig daraufsetzen und mit den Kräutern bestreuen.

Dazu passt Fladenbrot oder Baguette.

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1 Kommentar

  1. Oh was sind das für tolle Bilder! Der Fisch sieht fantastisch aus und lässt die Hoffnung aufkeimen, dass es bald, bald Frühling wird :)

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