26. Dezember 2013

Kokosmehlierter Karpfen mit Orangen-Cashew Curry und Zuckerschoten

1 Kommentar

KarpfenEs ist schon etwas her, da habe ich im Winter Freunde im Allgäu besucht. Wir wollten Eisstockschießen gehen. So ganz romantisch, bei glitzerndem Eis und Sonnenschein, die Bäume um uns tief in Zuckerguss getaucht. Vom Eisstockschießen  habe ich erstens keine Ahnung und zweitens war das wohl auch mit dem Besitzer des Teichs nicht abgesprochen, denn kaum segelten die ersten Eisstöcke über Eis, kam er auch angefahren, stocksauer, und herrschte uns an,  wir würden das Leben seiner Karpfen gefährden. Wir schauten wohl alle ein bisschen blöd in diesem Moment. Karpfen? Direkt unter uns?  Der Lärm würde sie aufregen, und so ein echauffierter Karpfen braucht dann mehr Sauerstoff, doch davon gibt es unterm Eis nicht genug. Ein wenig zerknirscht machten wir uns vom Teich.

Wegen mir also geriet vielleicht einer der fetten Karpfen unten am Grund in Atemnot. Das Gewissen nagt. Und es wäre jetzt einfach zu sagen, dass die Erfahrung eines Beinahe-Tötungsdeliktes mir über viele Jahre ein Karpfen Trauma beschert hat. Nie habe ich einen gekocht, gegessen auch nicht. Ich kann es also nicht darauf schieben, dass Karpfen modrig schmecken können – die Zeiten sind längst vorbei – und schon gar nicht auf die Gräten, den was diese angeht, so übertrifft der Hecht den Karpfen bei weitem in diesem Punkt.  Die eine oder andere asiatische Zubereitung lachte mich zwar schon an, aber da war er wieder mit seinen dicken Lippen und fing an zu japsen. Armes Viech.

Es hilft alles nichts, ich musste mich dem stellen. Und da kommt Peggys Blog „Multikuliarisches“ und ihr Jahresevent zum Süßwasserfisch ins Spiel. Die Forelle kam wieder auf den Teller, asiatisch, und nun sollte der Karpfen würdig zum Jahresende folgen. Ich überwand alle meine Vorbehalte und marschierte zum Fischhändler meines Vertrauens.

Und weil ich unbedingt das Kokosmehl, welches ich geschenkt bekommen habe, ausprobieren wollte, war die Sache klar.  Ein Hauch Karibik, ein Hauch Indien, dazu farblich hübsch kontrastierende Urmöhre und Zuckerschote.

Und wer sich nun fragt, ob ich und der Karpfen nun Freunde geworden sind, dem kann ich nur vage antworten, Ja, wir nähern uns an und unser erste Date nach so vielen Jahren war sehr vielversprechend. Die Restzweifel räumte dann die Einsicht beiseite, dass Karpfen sicherlich kein Fisch ist, der zur Überfischung der Meere beiträgt. Und da war ich schon wieder ganz beruhigt.

Karpfen_Kokos

Für Zwei

400 g Karpfen Filet (ohne Haut)
3 EL Kokosmehl (z.B. von Tropicai)
1 EL Butter
Salz

1 Bio Orange
60 g Cashew Nüsse
1 EL mild-fruchtiges CurryPulver
Salz
Piment d’Espelette
200 g Zuckerschoten
2 Urmöhren
1 EL Butter
1 Msp gemahlener Zimt

Karpfen_Kokos_Zuckerschoten

Den Karpfen mit kaltem Wasser abbrausen und trocken tupfen. Im Kokosmehl wenden. Die Orange heiß abspülen und abtrocknen. Mit einem Sparschäler einen Streifen der Schale abschneiden, dann die Orange auspressen. Den Saft zusammen mit der Schale, dem Curry und den Cashew Kernen im Mixer zu einer Paste pürieren. Salzen und mit dem Piment d’Espelette abschmecken
Die Zuckerschoten in dickere Streifen schneiden und die Möhre in Streifen hobeln. Beides in einer Pfanne mit Butter, etwas Salz und dem Zimt andünsten. Sie sollen auf jeden Fall noch Biss haben.
Den Fisch in einer zweiten Pfanne in Butter von beiden Seiten anbraten.
Die Zuckerschoten und Möhren auf Tellern anrichten, das Karpfenfilet darauf setzen und mit Orangen-Cashew Paste servieren.

 

1 Kommentar

  1. Vielen lieben Dank für’s Mitmachen! Kokosmehl-Panade klingt super vor allem in Kombination mit den Zuckerschoten, Curry und den Zitrusaromen.

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Ich, Claudia Zaltenbach (Wohnort: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: