30. Dezember 2012

Der Husten ist weg? Wohin also mit dem Hustensaft? – Tannenspitzen Tagliata!

4 Kommentare

Ich sollte das hier nicht erwähnen. Auf keinen Fall. Ich habe es nicht wirklich versprochen, aber es mutet schon ein wenig schräg an, wenn man mit Hustensaft, genauer gesagt einem Tannenspitzensirup mit Auszügen von Thymian, kocht.

So zumindest hat es mir Dirk, der Inhaber von meinem allerliebsten Kräuterladen nahegelegt. Die Anleitung gab es trotzdem mit dazu. Tut mir echt leid Dirk, aber ich muss davon berichten, muss erzählen wie unglaublich lecker, aromatisch und subtil nach einem Tannenwäldchen schmeckend dieses Gericht war. Zarte Streifen vom Rinderfilet auf einem Bett von jungen Rote-Bete Blättchen und Portulak. Das Tannenspitzen Sirup mit etwas Birnen Balsamico abgeschmeckt. Beim Fondkochen schön sämig eingedickt, während das Filet noch am Stück im Ofen ruhte. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer drüber. Dazu noch ein wenig Wirsing in Kurkuma-Rahm. Nur wenig Kurkuma. Schließlich geht es ja um die Tannenaromen.

Doch zurück zum Sirup. Es ist nicht zu süß, schmeckt würzig, hat eine kräftige tiefgrüne Farbe. Auf der Verpackung steht, dass es auch Auszüge von Spitzwegerich enthält. Tannini heißt es und kommt aus Österreich. Außerdem steht drauf, dass man es zu Tee, Milch, Wasser und anderen Getränken verwenden kann. Warum also nicht für einen Fond?

Ich habe keinen Husten, diese Saison noch gar keinen gehabt und wenn noch was kommen sollte, dann bin ich ja jetzt gerüstet. Ich hätte die Medikationen dann einfach nur gerne in so einer Form. Geht doch, oder? Und wer das auch mal probieren will, egal ob mit oder ohne Husten (ohne ist natürlich besser, da man eindeutig besser schmecken kann, wenn einem nichts fehlt), der sollte vielleicht bei Tisch dann auch auf den dezenten Hinweis verzichten, wofür dieser wunderbare Sirup eigentlich bestimmt ist. Oder auch nicht. Wir reden ja auch immer von chinesischen Heilsuppen und so. Gutes Essen war schließlich schon immer gut für die Seele und den Körper. Darauf ein fröhliches „Oh Tannenbaum“!

Für Zwei

400 g Rinderfilet am Stück

2 EL Butterschmalz

1 Schalotte, fein gehackt

3 EL Tannini

1 EL Birnenbalsamico ( oder jeder andere sehr milde Balsamico)

150 ml Rinderbrühe oder Wasser

1 EL Portwein

Salz, Pfeffer, Fleur de Sel

Baby-Rote-Bete Blätter oder Portulak oder Rucola

Das Rinderfilet trocken tupfen und im Butterschmalz kräftig auf jeder Seite etwa 1 Minute anbraten. In eine feuerfeste Form legen und bei 150 in den Ofen legen. Den Bratensatz mit dem Portwein und der Brühe ablöschen. Die Schalotte dazugeben. Kräftig aufkochen lassen und dann die Temperatur reduzieren. Den Tannini und den Balsamico hinzufügen und sanft einköcheln lassen. Durch ein Sieb passieren und mit Salz abschmecken.

Die Blätter auf den Tellern anrichten. Das Filet aus dem Ofen nehmen und in Streifen schneiden. Mit Fleur de Sel und frischem Pfeffer würzen. Dann die Tannenspitzen Sauce auf den Fleischscheiben verteilen. Dazu Baguette oder Wirsing in feine Streifen geschnitten, gedünstet und mit etwas Sahne, Salz und Kurkuma abgeschmeckt.

Und hier gibt es diesen sensationellen Sirup:

Wilhelm Lindig Kräuterparadies
Blumenstraße 15
80331 München

 

 

4 Kommentare

  1. Wunderbar, genau mein Geschmack und das deine Fotos immer super sind muss ich wohl nicht mehr sagen :)
    frohes Neues!

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    • Lieben Dank! Dir ebenfalls ein frohes Neues!
      Freu mich schon auf unseren kulinarischen Austausch in diesem Jahr.

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  2. Solchen Sirup habe ich früher immer mit meiner Mutter gemacht.

    Wird wohl Zeit im Frühling Tannenspitzen zu sammeln…

    Tolles Rezept!!! :)

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    • Oh!Dann freu ich mich auf den Frühling, denn dann will ich Dir (zumindest virtuell) über die Schulter schauen, wenn Du den machst. Alles Liebe fürs neue Jahr! Claudia

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