18. November 2016

Blaue Süßkartoffel Fritters mit schnellem Kaki-Nashi Kimchi

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Es ist mein letzter Tag in Cheongju. Heute werde ich von Seoul aus zurück nach Hause fliegen. Ich bin auf dem Markt. Alles was mir noch fehlt, sind Lila Süßkartoffeln. Das sind keine kleinen Kartöffelchen, wie wir sie von den Trüffelkartoffeln her kennen, das sind richtige Brocken. Es bedarf vielleicht einer gewissen Portion Fatalismus, angesichts ohnehin schon weit überschrittener Freigepäckmengen nun auch noch an Süßkartoffeln zu denken aber ich muss sie einfach haben. Ich stelle mir genau diese Süßkartoffeln frittiert mit einem fruchtigen Kimchi vor. Ich hatte in den letzten Tagen wirklich ausreichend Kimchi, in allen Variationen. Trotzdem.
Bei Kimchi denken die meisten zuerst an den fermentierten scharfen Kohl, dessen eindringliches Aroma für viele nur durch die überwältigende Menge an Knoblauch zu ertragen ist. Ich bin verrückt nach Kimchi. Mit einem Strahlen im Gesicht scannte mein Blick jede einzelne Kimchi Schüssel auf dem Markt. Mit Bohnen, mit Kohl, mit Gurken, mit Rettich, mit allem. Alles Kimchi. Allein der Anblick von soviel Kimchi macht glücklich.
Umso gespannter war ich, als ich ein Kimchi Rezept entdeckte, welches aus Früchten gemacht wird. Saguya, Gaam, Bae Kimchi. Zwar spielen auch hier Knoblauch und Anchovis Sauce neben dem unerlässlichen Gochugaru (koreanische Chiliflocken) eine Rolle, aber die Bestandteile sind Nashi, Apfel und vor allem Persimmon, auch Kaki oder Sharon Frucht genannt. Gerade jetzt im Herbst gibt es überall auf den Märkten in Korea Kaki Früchte. Leuchtend hängen in den Vorgärten an den blattlosen Bäumen. Und auch wenn die Nashi Birne in Korea etwas größer ist, als die, die wir hier bekommen, weiß ich mit Sicherheit, dass ich sie zuhause bekommen werde.
Ich kaufe zwei Süßlkartoffeln, schiebe sie irgendwie noch in mein Handgepäck und hoffe darauf, dass niemandem auffällt, dass ich nochmal etwa 2 Kilo dazu gepackt habe. Die Dame an der Sicherheitskontrolle ist sichtlich irritiert, als sie eine Kartoffel aus meiner Tasche zieht. Ja, ich nicke, die muss mit. Lächeln. Gerne würde ich ihr erklären, dass ich von der Vorstellung besessen bin Süßkartoffel Fritters zu machen, aber in hier traue ich dem Online Übersetzungstool nicht über den Weg. Wer weiß, was es dann wieder übersetzt. Glaubt mir, ich habe hier lustige Erfahrungen gemacht.
Sie schüttelt also ein wenig belustigt den Kopf und steckt die fette Kartoffel zurück in meine Tasche. Und auch wenn es hier im asiatischen Supermarkt blaue Süßkartoffeln geben mag – die im Übrigen problemlos durch herkömmliche Süßkartoffeln ersetzt werden können – so sind sie für mich dennoch etwas ganz besonderes. Eben auf dem Markt in Cheongju gekaufte Süßkartoffeln.
Wenn es um Fritters geht, nehme ich da einiges in Kauf.

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Für Zwei

Süßkartoffel Fritters

eine große blaue Süßkartoffel
1 rote Zwiebel
1TL Purple Curry
1 Ei
1 EL Stärke
1 Frühlingszwiebel
1 TL Salz
Öl zum Braten

1. Die Süßkartoffel schälen und entweder im (Hochleistungs)Mixer pürieren oder raspeln. Die Kartoffelmasse in ein Sieb geben und etwa 15 Minuten abtropfen lassen. Mit den Händen (am besten mit Handschuhen arbeiten) nochmals ausdrücken und in eine Schüssel geben. Die Zwiebel ebenfalls pürieren und zu dem Kartoffeln geben. Mit dem Ei, Salz, Stärke und Purple Curry mischen.
2. In einer Pfanne so viel Öl erhitzen, dass der Boden etwa 2mm hoch bedeckt ist. Mit den Händen flache, Tischtennisball große Bälle formen, nochmals kräftig auspressen und in der Pfanne goldbraun braten. Warmstellen. Zum Servieren mit Röllchen von der Frühlingszwiebel garnieren.

Kaki-Nashi Kimchi

1 Kaki Frucht
½ Apfel
1 Nashi Birne
1 TL Gochugaru (fruchtige, koreanische Chiliflocken)
1 Zehe Knoblauch, sehr fein gehackt
1 TL Fischsauce
etwa 3-4 cm Petersilienstängel von einem Bund in feine Röllchen geschnitten

1. Die Kakifrucht schälen und würfeln. Ebenso die Nashi Birne und den halben Apfel schälen und würfeln.
2. in einer Schüssel mit den Chiliflocken, dem Knoblauch, Petersilienstängel und der Fischsauce mischen.

Mit den Süßkartoffel Frittern servieren.

Quelle: The Kimchi Cookbook, Lauryn Chun, Ten Speed Press Verlag

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