12. August 2014

Auch der Radi braucht mal Sommerfrische

3 Kommentare

RettichCarpaccio (1 von 1)Das Leben des Rettichs in den bayerischen Biergärten ist eintönig. Als Begleiter zu Bier und Breze werden die Spiralen des Radi mit Salz bestreut, manchmal sogar im Salz ertränkt. Kulinarisch steht der gute Rettich hier ständig im Schatten. Die Japaner sind beim Rettich da weitaus raffinierter. Sie fermentieren und würzen ihn. Wir dagegen warten bis zum ersten seligen Rülpsen und freuen uns allenfalls, dass die Rettichmahlzeit doch wirklich sehr wenig Kalorien hatte. Armer Rettich. Dabei ist er von so knackiger Frische und milder Schärfe, dass er durchaus noch mehr zu bieten hat. Das Zauberwort heißt – wie könnte es anders sein, wenn wir den Blick gen Süden richten –  Carpaccio. Auch hierbei wird er in feine Scheiben geschnitten, doch was die Kombination aus frischer Minze, Olivenöl, Zitrone und Parmesan mit dem bodenständigen Rettich macht, ist eine kulinarische Aschenputtel Geschichte.

Versteckt und von den wenigsten eines zweiten Blickes gewürdigt, adeln ihn diese Zutaten und machen aus ihm eine Prinzessin. Oder einen Prinzen.

Luftig und vollaromatisch, ist plötzlich der Scheinwerfer auf seine Eleganz gerichtet. Denn wer hätte gedacht, dass Minze und Parmesan sich so herrlich an ihn schmiegen? Ich jedenfalls nicht. Doch als ich dieses Rezept entdeckte, war meine Neugier geweckt.

Ich freue mich stets über unaufwendige Gerichte, die man mal so einfach an einem Sommerabend herzaubern kann. Kein Standard Salätchen, sondern etwas Raffiniertes, das bitte keine Mühe machen soll.

Die Minze wuchert sowieso dank des üppigen Regens in den Blumenkästen, Radi gibt es überall und Olivenöl, Zitrone und Parmesan gehören ins Repertoire und sind in der Regel immer vorhanden. Kein Grund also diese Erfahrung noch länger hinauszuzögern.

Noch Wünsche? Ja, ein klitzekleiner Wunsch bleibt offen. Ich wünschte, ich hätte diese überwältigende Geschmackskomposition schon früher entdeckt. Er hätte meine Abende im Biergarten oder auf der Terasse bereichert.

Eines ist jedenfalls sicher – der Rettich hat seine Sommerfrische mehr als verdient.

RettichCarpaccio (1 von 1)-2

Für Vier (als Vorspeise)

½ Stange weißer Rettich
65 ml mildes Olivenöl
1 Zitrone
½ TL Puderzucker (ich habe ein klein wenig mehr genommen)
Salz,
frisch gemahlener Pfeffer
10 Minzeblättchen (diese „Blättchen“ dürfen auch gerne ein bisschen größer sein für alle die es noch ein wenig minziger mögen), fein geschnitten
50 g fein gehobelter Parmesan

 

Den Rettich schälen und in feine Scheiben schneiden. Das geht am besten mit einer Mandoline.

Aus dem Olivenöl, dem Saft der Zitrone und dem Puderzucker eine Marinade anrühren. Die Marinade mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Teller mit der Marinade bestreichen, und die Rettichscheiben darauf verteilen. die restliche Marinade darauf verteilen.

Mit der Minze und dem Parmesan bestreuen.

 

 

3 Kommentare

  1. Claudia, das war mega lecker. Danke für das tolle Rezept. LG Denise

    Antworten
    • Das freut mich, liebe Denise.
      herzliche Grüße
      Claudia

      Antworten
  2. Liebe Claudia,

    das muss ich unbedingt ausprobieren. Wird ja endlich mal Zeit, dass man aus dem Radi kulinarisch was rausholt.

    Grüße aus dem wilden Westen

    Martin

    Antworten

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